Die antike Stadt Lychnidos befindet sich am Ufer des Ohridsees und ist die Vorgängerin der heutigen Stadt Ohrid in Mazedonien. Die antike Stadt lag auf einem Hügel im heutigen Stadtgebiet Ohrids. Von dieser Kuppe, auf der sich heute eine mittelalterliche Festung befindet, erstreckte sich die Stadt hinunter zum Seeufer. Die antike Stadt nimmt einen Teil der Altstadt ein und ist in weiten Teilen überbaut. Westlich des Siedlungshügels erstreckt sich eine fruchtbare Hochebene, die schon zu antiker Zeit relativ dicht besiedelt war.
Lychnidos war eine wichtige Station an der römischen Via Egnatia, welche das östliche Ufer der Adria mit Byzantion verband. Ausgrabungen brachten Zeugnisse verschiedener Kulturen vom Neolithikum bis in die Eisenzeit zu Tage. Lynchidos war Zentrum der ausgedehnten Gebirgsregion Dassaretia, ungefähr zur Zeit der Wende des dritten zum zweiten Jahrhundert v. Chr. Im Jahre 148 v. Chr., als Makedonien römische Kolonie wurde, kam auch Lychnidos unter römische Herrschaft.
Dessaretia blieb jedoch bis in die frühe Kaiserzeit eine freie Kommune. Lychnidos war ihr Regierungssitz und Handelszentrum. Zahlreiche Inschriften geben die politischen Autoritäten der Dassareten wieder. Im Jahre 526 wurde die Stadt Lynchidos durch ein Erdbeben zerstört, erst etwa drei Jahrhunderte später wurde es als slawische Stadt Ohrid neu gegründet.
Heute ist Lychnidos einer der wichtigsten archäologischen Fundplätze in Mazedonien.