Vor dem Jahre 1963 lebten die meisten Rom. im zentralen Stadtviertel Topana, unweit des großen Basars. Über viele Jahrhunderte lang waren die Roma in Topana als Schmiede, Seiler, Schneider oder Händler fest in das gesellschaftliche Leben der Stadt integriert. Doch mit Zunahme der Modernisierung änderte sich die Wirtschaftsstruktur und nach dem verheerenden Erdbeben von 1963, bei denen zahlreiche Roma obdachlos wurden, begannen diese am nördlichen Stadtrand das neue Wohnviertel Shutka zu erbauen. Heute ist Shutka die größte geschlossenen Roma Siedlung in ganz Europa. Die Anzahl der hier lebenden Roma Bevölkerung wird auf etwa 45.000 geschätzt.
Infolge der Auflösung Jugoslawiens, der Bürgerkriege und der allgemein ansteigenden Arbeitslosigkeit hat sich die Bevölkerung Shutkas seit dem Jahre 1990 stark ausdifferenziert. In Shutka leben heute sehr arme und reiche Menschen dicht nebeneinander. Zahlreiche aus Shutka stammende Roma leben heute im Ausland, darunter sehr viele auch in Deutschland. In den 70er und 80er Jahren sind die Roma als Gastarbeiter ins Land gekommen und haben sich in die deutsche Gesellschaft integriert. Andere sind als Flüchtlinge während des Bürgerkriegs im Ausland untergekommen und haben sich hier ein neues Leben aufgebaut.
In Shutka herrscht besonders in den Sommermonaten ein reges Gedränge, denn dann kommen zahlreiche Verwandte aus allen Ländern hierher zurück um ihre Familien zu besuchen, zu denen immer noch eine starke Bindung besteht. In Shutka besteht eine weltweit einmalige Roma Siedlung mit Roma-Parteien, Roma-Bürgermeister und eigenen Fernsehsendern. Auf der Strasse und in den Geschäften hier wird die Roma Sprache gesprochen: Romanes.