Die Stadt Nuevo Laredo liegt im zentralen Norden von Mexiko in der Nähe des Rio Bravo und ist eine Grenzstadt zum amerikanischen Bundesstaat Texas. Der nächstgelegene Ort auf US – Seite ist die Ortschaft Laredo. Nuevo Laredo gehört zum Verwaltungsbezirk Nuevo León und ist die Heimat von etwa 542.000 Menschen. Gegründet wurde Nuevo Laredo („Neues Laredo“) von Amerikanern, die sich 1845 nicht den Vereinigten Staaten anschließen wollten. Sie überquerten die Landesgrenze und gründeten ihre eigene Ortschaft. Einer alten Legende zufolge sollen die Abtrünnigen damals sogar die Gebeine ihrer Verstorbenen mit in das „Neue Laredo“ mitgenommen haben.
Bis zum Ende des 19. Jahrhundert lebten die Einwohner hier hauptsächlich von der gut florierenden Landwirtschaft. Das Freihandelsabkommen mit den USA und der Anschluss an das Eisenbahnnetz läuteten allerdings auch für Nuevo Laredo das industrielle Zeitalter ein und man begann sein Geld auch im Dienstleistungssektor zu verdienen. Vor allem die Touristen und die in Grenznähe wohnenden Amerikaner profitieren von diesem Wandel. Günstige Restaurants, Benzintourismus oder die zahlreichen günstigen Einkaufsmöglichkeiten sind nur einige der Vorteile.
Außerdem ist Nuevo Laredo ein typischer Ort für die an der Landesgrenze zu Amerika durchaus üblichen „Maquiladoras“, die Verarbeitungs- und Montagestätten für ausländische Erzeugnisse, die dann wieder in das Ursprungsland Re-exportiert werden.
Allerdings wäre ein Text über Nuevo Laredo nicht vollständig, wenn nicht auch einige Worte zu einem weniger erfreulichen Umstand folgen würden. In Nuevo Laredo bekämpfen sich zwei Drogenkartelle mit allem Mitteln. Es geht um die Vorherrschaft, Gebietsansprüche und um neue Absatzterritorien im Drogenhandel. Nächtliche Straßenkämpfe und Schießereien mit der Polizei oder unter den Banden sind hier keine Seltenheit und machten den Ort zur Stadt mit der höchsten Mordrate in ganz Mexiko.