Wer es im mexikanischen Badeort Cancun zu lebhaft findet und vor allem zu amerikanisch, der sollte in das weitaus mexikanischere Playa del Carmen etwas südlicher ausweichen. Playa del Carmen ist eine Stadt und eine deutlich weniger kommerzialisierte Touristenhochburg im Bundesstaat Quintana Roo. Man nennt diesen Küstenabschnitt der mexikanischen Karibik auch die Riviera Maya. Nur 70 km trennen Cancun und Playa del Carmen, aber es ist dennoch wie eine andere Welt. In der mexikanischen Welt ist dieser Ort der mit dem schnellsten Bevölkerungswachstum. In den siebziger Jahren lebten hier gerade mal 200 Menschen, heute sind es mehr als 120.000.
Dass man die Playa del Carmen auch gerne Klein-Cancun nennt, lässt Böses ahnen. Die Amerikaner haben Cancun bereits vereinnahmt und werden dies wahrscheinlich auch hier tun. Es ist eben ihr Ibiza, ihr Mallorca. Ein Hauch davon ist auch tatsächlich zu spüren. Die Strandpromenade mit dem Leuchtturm und die Einkaufsstraße sind stets belebt, Candlelightdinner und Musikkneipen gut frequentiert. Der Fähranleger verbindet mit der Ferieninsel Cozumel, die allemal einen Tagesauflug wert ist. Auch hier bieten sich beste Tauchgründe, Wassersport und Entertainmentangebote. Eine halbe Autostunde entfernt liegt die archäologische Aussgrabungsstätte von Tulum. Hin und wieder suchen Hurricans diese Gegend heim und man sollte daher für seinen Urlaub eine Jahreszeit wählen, die einen davor bewahrt. Falls Sie einmal Minensucher am Strand beobachten, hier die Entwarnung: die findigen Mexikaner suchen nur nach heruntergefallenen Münzen, um auch etwas von Kuchen abzubekommen. Manchmal liegt das Geld eben tatsächlich auf der Straße.