Tapachula liegt an der Pazifikküste Mexikos und ist eine Stadt mit mehr als 280000 Einwohnern im Grenzgebiet zu Guatemala. Der Ort ist nur 18 Kilometer von der besagten Grenze entfernt und die wirtschaftliche wichtigste Stadt des Bundesstaates Chiapas, der ärmer ist als die meisten mexikanischen Bundesstaaten. Man lebt hier vor allem vom Handel mit Mittel- und Nordamerika sowie der Landwirtschaft und vereinzelten Industrieansiedlungen.
Die Lage der Stadt am pazifischen Ozean ist touristisch von Vorteil, Außerdem bietet Tapachula genügend gute Ausflugsmöglichkeiten an die Strände von Puerto Chiapas, zum Vulkan Tacana zwischen Guatemala und Mexiko, an dessen hang eine Ortschaft namens Union Juarez liegt; den Kaffeeplantagen in Cacahoatan oder den Aztekenruinen von Rosario Izapa. Die Gegend um Tapachula ist eine der größten Kaffeeanbauregionen Mexikos. Viele der Plantagen gehörten in früherer Zeit deutschen Besitzern! Zugleich ist es eine Region, die verheißungsvoll für Migranten aus Guatemala erscheint, ist sie doch ein Zwischenstopp auf dem Weg nach „al Norte“, in den Norden. Damit ist das gelobte Land der USA gemeint, in dem es immer noch Karrieren vom Tellerwäscher zum Millionär geben soll. Den Grenzübertritt wickelt man selbstverständlich bei Nacht und illegal ab. Von Tapachula aus fährt dann ein Güterzug in Richtung texanischer Grenze. Auch ihn besteigt man nicht mit einer Fahrkarte. Unfälle sind an der Tagesordnung. Tapachula lebt von diesen Menschen, leidet aber auch unter dem permanenten Zustrom der Hilflosen. Die meisten Migranten haben Verwandte irgendwo in den USA.
Zurück zum touristischen Interesse. Das archäologische Museum von Soconusco zeugt Funde aus der Grabungsstätte von Izapa. Ein Ausflug nach Huehuetan mit der El Cairo Schlucht ist ebenfalls angeraten. Raftingfreunde finden auf dem Fluss Cuilco ideale Bedingungen für diesen Sport.