Teotihuacan – die Stadt, in der man zum Gott wird. Der Name dieses mexikanischen Ortes
sagt bereits, mit welchem Anspruch er antrat. Teotihuacan liegt knappe 50 km von der mexikanischen Hauptstadt entfernt und ist eine der wichtigsten archäologischen Ausgrabungsstätten des Landes. Die Erbauer der hier gefundenen Zeremonialanlage sind bis heute unbekannt, denn man fand keinerlei Inschriften mit Hinweisen. Auch der Name der Stadt wird ein anderer gewesen sein. Die Azteken kamen 1300 in die bereits verlassene Stadt und benannten sie Teotihuacan. Man weiß heute nur, dass Teotihuacan ein Stadtstaat mit großem politischem und wirtschaftlichem Einfluss gewesen ist, weil es zahlreiche Spuren im ganzen Land und in Mesoamerika gibt. Heute ist diese Stätte ein Blick in eine der ältesten Kulturen Mexikos.
Gegründet wurde die Stadt etwa um 150 vor Christus. In seiner Blütezeit im . . 7. Jahrhundert verzeichnete der Ort 200.000 Bewohner. Warum Teotihuacan dann 700 -750 nach Christus unterging, ist nicht bekannt. Zwar blieb die Stadt noch weitere 200 Jahre bewohnt, aber sie war gebrochen und wurde nach 100 Jahren von den Bewohnern aufgegeben. Wie eindrucksvoll Teotihuacan war, ahnt man, wenn man das Gelände heute betritt! Die 63 . hohe Sonnenpyramide und ihr Gegenstück, die Mondpyramide, sind die beiden eindrucksvollsten Bauwerke. Sie stammen vermutlich aus dem 1. und 2. Jahrhundert nach Christus. Später wurde die Straße der Toten angelegt, die als Hauptachse durch die Stadt führt. Tempe. und Wohngebäude umsäumten sie. Von ihren Wandmalereien ist heute kaum etwas erhalten. Unterhalb der Mondpyramide fand man zahlreiche Hockergräber. Die Tempel waren unterschiedlichen Göttern und Kulten geweiht, der bekannteste ist der Quetzalcaotl Kult, der später wieder in Vergessenheit geriet.
1900 wurden Teile der Ablage wieder ausgegraben und restauriert. Ob dabei allerdings alles s. belassen wurde, wie es ursprünglich war, ist strittig. Jüngster Skandal war der Bau eines Supermarktes in der Nähe der Anlage. Das Leben geht weiter und manchmal über anderes hinweg.