Die Tolteken waren eine der wichtigsten historischen Kulturen in Mexiko. Deren Hauptstadt war Tula, etwa 65 km von Mexico City entfernt gelegen. Wie viele andere Eroberer auch, hausten die Tolteken bei ihrem Einmarsch in das Land wie die Barbaren und unterwarfen die Region, die bis dahin unter dem Einfluss von Teotihuacan gestanden hatte. Die imposanten Statuen toltekischer Krieger weisen noch heute auf deren Übermacht hin. Es scheint ein kriegerisches Volk gewesen zu sein, von dem man nicht besonders viel weiß.
Der legendäre Quetzalcoatl soll hier geboren worden sein und den Thron bestiegen haben. Er wurde als Gottheit in mehreren meso-amerikanischen Kulturen verehrt und als Klapperschlange mit den Federn eines heiligen Vogels dargestellt. Doch nach einem Aufstand musste er seine Herrschaft aufgeben und verließ mit den meisten Tolteken die Stadt. Ein Teil dieser Gruppe wanderte in ein mixtekisches Gebiet, ein anderer gründete augenscheinlich die Stadt Chichen Itza auf Yukatan. Die Architektur dieser beiden weit voneinander entfernten Orte weist jedenfalls offensichtliche Parallelen auf. Tula wurde im 13. Jahrhundert zerstört. Um die Kriegerfiguren aus Stein der Nachwelt zu erhalten, vergrub man sie.
Heute profitieren die Urlauber davon, die sie besichtigen wollen. Zu den bekanntesten erhaltenen Gebäuden auf dem Ruinengelände zählt die Morgenstern Pyramide. Eine Reihe Krieger auf einer Plattform hat vermutlich einst das Dach der Pyramide getragen. Man kann noch etliche Originalgemälde der damaligen Zeit bewundern und kann sich anhand der Friese mit Jaguaren und Adlern, die Menschenherzen verspeisen, ein Bild von diesem wilden Volk machen.