Eisscholle in Seenot

Unerfahrene Segler kommen schon mal in Seenot, weil sie das Wetter falsch einschätzen oder einen unerwarteten Mastbruch erleiden. Meistens aber sind es größere Schiffe, die in Unwetter geraten. Liest mal mal die Berichte der Seeberufsgenossenschaften, fallen auch ungewöhnlichere Unfälle mit anschließender Seenot ins Auge. Kollisionen mit Walen beispielsweise! In den USA machten unlängst 134 Menschen von sich reden, die auf dem Eriesee zum Angeln waren. Der riesige See war zugefroren und man vergnügte sich beim Eisangeln, als plötzlich eine riesige Eisscholle abbrach und davon schipperte. Mit 134 Menschen an Bord. Manche hatten Schneemobile dabei, andere Autos mit Allradantrieb. Ungewöhnlicher kann man wohl kaum in Seenot geraten! Die Scholle war einen Quadratkilometer groß ? aber trotzdem möchte man nicht länger als nötig auf so einem Ding hängen bleiben. Da überkommen einen ganz archaische Ängste. Was tut man nun vier Stunden lang auf einer im See herumtreibenden Eisscholle? Wer ein Handy dabei hat, kann immerhin Muttern anrufen, dass sie schon mal den Grog bereitstellen soll, damit man sich nach der Rettung aufwärmen kann. Andere sind vielleicht nicht so glücklich. Die Küstenwache hatte jedenfalls gut zu tun, bis sie die Eisangler von der Scholle oder die Kuh vom Eis hatte, wie der Volksmund so schön sagt! Wer die Kosten der Aktion trägt, ist allerdings nicht überliefert worden! Immerhin wurden Hubschrauber und Luftkissenboote eingesetzt. Die Fischer hatten sich zu Beginn mit Holzbohlen eine Behelfsbrücke über einen schon bestehenden Riss im Eis gebaut, der sie hätte warnen müssen. Somit kann man ihnen Fahrlässigkeit vorwerfen. Das Abenteuer dürfte teuer werden! Und alles wegen ein paar Fischen!