Mackinac Island. Noch nie zuvor hatte ich von der Insel mit diesem indianischen Namen gehört, die ich nun mit meiner Gastfamilie besuchen sollte. Ausführlich wurde mir von den autolosen Straßen, dem weltberühmten Fudge und der Auflistung dieses legendären Ortes im Bestseller "1000 places to see before you die" (1000 Orte, die man gesehen haben muss, bevor man stirbt).
So fuhr ich nun mit meiner Gastfamilie, einem älteren Ehepaar, er Arzt, sie Schulrätin, erst einmal gemütlich eine Stunde durch die Wälder des Staates Michigan, zweimal am berühmten Lake Michigan halt machend, der so groß ist, dass er den Horizont zu verschlingen erscheint und man ein Meer vermuten würde keinen See. Von Mackinaw City, einer kleinstadtähnlichen Ansiedlung am See, brachte uns eine Fähre zur berühmten Insel. Für mich und andere, die die Warnung vor Spritzwasser missachteten, das an diesem Tag die Fahrt besonders für die Fahrgäste am Außendeck beeinträchtigen sollte, wurde der Kauf eines trockenen T-Shirts mit Aufdruck des Inselnamens zur ersten Amtshandlung auf der Insel. Eine kleine Strasse voll Menschen und alter Häuser, aus denen der Duft von Eis und dem berühmten "Fudge", einer karamellbonbonartigen Zuckerschleckerei, fing als erstes unsere Aufmerksamkeit, und so schlenderten wir zuallerst gemütlich durch Süßwarengeschäfte und Souvenirläden. Einige der alten Häuser des Ortes waren zu einer Art Freiluftmuseum verbunden, und so besichtigten wir Häuser aus der Zeit der ersten weißen Amerikaner und eine Hütte, die einer indianischen Zweigbehausung nachgestellt war.
An diesem sonnigen Tag waren wir nicht allein, viele Touristen hatten sich auf den Weg zur kleinen idyllischen Insel im Lake Huron gemacht, der See, der direkt an den erwähnten Michigansee angrenzt. Nach einer Weile hatten wir uns so wie die anderen Leute an den Geruch der Pferdehinterlassenschaften gewöhnt, die auf dieser autofreien Insel ins Stadtbild gehören. Nach unserem Bummel durch die geschäftigeren Straßen ließen wir den Tag durch das Flanieren durch das erstklassige kleine Wohngebiet der Insel ausklingen, und genossen den Sonnenuntergang auf der Terasse des weltberühmten Grand Hotels. Ein entspannter Tag lag hinter uns, vielleicht tickten doch die Uhren auf dieser charmanten Insel mit ihren unzähligen Pferdekutschen langsamer als sie das im Rest der Welt tun.
Geschrieben von Kathrin H. aus Senden