Der Tourismus an der Nordküste Perus entwickelt sich erst langsam. Daher kann man hier noch unberührte Natur und historische Hinterlassenschaften ohne Menschenschlangen finden. Von November bis März ist die ideale Reisezeit für diese südamerikanische Region.
Archäologen haben seit jeher schlechte Karten, wenn sie in Nordperu Ausgrabungen machen wollen. Die Grabräuber sind immer schneller an den archäologischen Fundstätten und sichern die dort gefundenen Mumien oder Goldschmuckstücke auf eigene Weise: in die eigene Tasche nämlich. Für die Urlauber bleiben die Ruinenstädte trotzdem interessant. Sie sind Hinterlassenschaften der Chimu, Moche oder Lambayaque, die schon lange vor den Inkas Städte und riesige Stufenpyramiden errichteten. Historisch Interessierte und Hobby-Archäologen finden in Nord-Peru alles, was sie fasziniert! Wer in die Region zwischen Trujillo, Chiclayo und Chachapoyas fährt, ist Abenteuern nicht abgeneigt. Er schätzt zudem die zahlreichen Casinos und das hübsche Kolonialstädtchen Trujillo! Archäologische Fremdenführer wissen zahlreiche Geschichten von Archäologen und Grabräubern zu erzählen. Hin und wieder siegt auch mal ein Archäologe. 2006 fand einer in der riesigen Lehmpyramide El Brujo, 70 Kilometer von Trujillo entfernt, eine Mumie. Es handelte sich um die Überreste einer jung verstorbenen Fürstin. Dank der Einbindung der Bevölkerung im nahe gelegenen Ort konnten die Grabräuber abgehalten werden, die zeitgleich gefundenen Fresken zu entwenden. Statt sie zu jagen, stellte der findige Archäologe die räuberischen Gesellen ein ? und erntete dafür hin und wieder Tipps auf neue Fresken. Der Fund der Fürstin war eine Sensation, weil man bis dato annahm, es habe bei den Moche nur männliche Herrscher gegeben. Das neben der Stufenpyramide eingeweihte Museum wird nun zahlreiche der gefundenen Schmuckstücke und die Mumie der ?Kleopatra Südamerikas? ausstellen.
Von Trujillo aus kann man eine Stippvisite zur Mondpyramide und der gegenüber liegenden Sonnenpyramide ins Auge fassen! Auch hier begeistern Fresken und Reliefs neben ausgegrabenen Menschenskeletten. Viele davon sind vermutlich Blutopfer gewesen. Ruinenstädte wie Kuelap und Chan Chan warten auf Besucher. Chan Chan war vermutlich die größte prä-kolumbische Stadtanlage Amerikas. Sie wurde aus Lehmziegeln gebaut. Rund um den Ort Chiclayo findet man zahlreiche solcher Pyramiden. Lambayaque kann mit dem Museu Tumbas Reales de Sipan ein weiteres Vorzeigeobjekt präsentieren! Hier werden Originalfunde aus dem Grab des Herrschers von Sipan gezeigt.