Sexverbot in Tossa Del Mar

Tossa del Mar ist ein beliebter spanischer Badeort an der Costa Brava. Glutäugige Spanier, jede Menge Sangria, braun gebrannte Bodies und eine relaxte Atmosphäre verführten in der Vergangenheit schon mal dazu, am Strand nächtlichen Sex zu haben. Doch nun hat die Stadtverwaltung die Nase voll! Einer neuen Verordnung zu Folge sind Liebesspiele in der Öffentlichkeit ab Juli verboten. Drogengenuss und Prostitution, Alkoholgenuss und Betteln in der Öffentlichkeit sind künftig ebenso verboten. Man kann darüber geteilter Meinung sein ? aber die Mehrheit der Katalanen und Urlauber betrachtet eben nackte Tatsachen nicht als das Sehenswerteste in Tossa del Mar.

Man schickt bereits jetzt Polizisten als Patrouille an den Strand, damit sie gegebenenfalls Knöllchen verteilen. Wo sie die deponieren wollen, wagt man sich gar nicht vorzustellen! Immerhin muss man künftig 400 bis 1800 Euro berappen, wenn man sich nicht daran hält. Tossa del Mar scheint einen gangbaren Weg gefunden zu haben, die leere Stadtkasse zu füllen ? aber man darf annehmen, dass der Reiz des Verbotenen nun möglicherweise eher höher wird als das Gegenteil! Verhindern können die Polizei-Streifen den Sex wohl kaum - und selbst die Unterbrechung desselben dürfte zuweilen schwierig sein. Vor allem aber ist es peinlich! Andererseits: wer unfreiwillig mitbekommt, dass zwei es am Strand wild treiben, ist wahrscheinlich ebenso peinlich berührt!

Die Sache ist sicher nicht Gesprächsthema Nummer eins in den Altstadtgassen. Auch an den drei Stränden des katalanischen Badeortes hat man sicher die meiste Zeit anderes zu tun als sich zu echauffieren. Es trifft ohnehin nur eine Minderheit! Das Gros der Urlauber liebt Tossa wegen seiner malerischen Altstadt, der guten Tauchgründe und Ausflugsmöglichkeiten nach Sant Feliu de Gruixols oder Palamos. Und das ist auch gut so!