Mexiko hat ein neues Ziel für Tauchfans zu bieten. Der Marine Nationalpark von Cancún - genauer gesagt die vorgelagerte Isla Mujeres - wird bald Ziel von Kunstbeflissenen und Wassersportlern sein. Warum? Hier wird das erste Unterwassermuseum der Welt liegen!
Vor der mexikanischen Fraueninsel wurden nämlich zahlreiche Skulpturen im Meer versenkt. Sie gelten als erste Exponate einer gigantischen Unterwasserausstellung, die sich in Planung befindet. Am Schluss werden es an die 400 tonnenschwere Figuren des britischen Künstlers Jason de Caires Taylor sein, die vor der mexikanischen Küste auf dem Meeresgrund auf Besucher warten. Der Kunstaspekt ist jedoch nur ein Teilaspekt des ganzen Projektes. In Wahrheit geht es auch um biologische Belange. Man will hier bestimmte Wasserpflanzen und Korallen neu etablieren, die im klaren Sand unter dem kristallklaren Wasser keinen Halt fänden. In manche der Skulpturen wurden daher Löcher gebohrt, die man dann mit Korallen bepflanzt hat. Dieser märchenhafte Skulpturengarten soll einmal eine herrliche Unterwasserlandschaft darstellen, die einem Riff gleicht ? nur eben, dass es künstlerisch ist und künstlich hergestellt wurde. Ein ehrgeiziges Projekt. Und ein wahrer Geldsegen für den britischen Künstler, der sich in den nächsten Jahren nicht um Aufträge sorgen muss!
Dass sich auch ein Urlaubsort wie Cancun einiges einfallen lassen muss, um sein Profil als Urlaubsort zu schärfen, ist klar! Die weltweit immer ähnlicher werdende Kulisse der Reiseziele hat mittlerweile einen gewissen Ermüdungseffekt eingeleitet. Auch wenn viele Urlaubsorte im Hinterland schöne Landschaften und hinreichend Besichtigungsziele bieten, gibt es auch Urlauber, die einfach nur Sonne und Meer genießen und in Ruhe gelassen werden wollen. Und zwar egal, in welchem Land! Diesen Menschen neue Erlebnisräume zu verschaffen, ist zukunftsträchtig ? insbesondere, wenn es ökologische Zusammenhänge mit berücksichtigt. Insofern hat sich Cancun gerade ganz vorne positioniert und es dürfte spannend sein, die weitere Entwicklung und den Bewuchs des Unterwasser-Skulpturenparks zu verfolgen.