Die portugiesische Insel Madeira ist eines der Haupturlaubsziele des Landes. Zusammen mit der Inselgruppe der Azoren liegt Madeira vor der Südwestküste Portugals. Gemeinsam mit den Nachbarinseln Porto Santo und zwei weiteren unbewohnten Inselgruppen (Ilhas Desertas und Ilhas Selvagens) bildet die Insel Madeira eine eigenständige Provinz gleichen Namens. Mit seinen 11 Gemeinden hat Madeira eine Fläche von 795 km², auf der insgesamt etwa 268.000 Einwohner leben. Neben der Hauptstadt Funchal sind Caniço, Santa Cruz, Santana, Câmara de Lobos, Machico und Porto Santo die wichtigsten Orte auf Madeira.
Der genaue Zeitpunkt der Entdeckung Madeiras ist umstritten, man geht davon aus, dass man im 6. Jahrhundert erstmals von Madeira hörte. Bereits im 15. Jahrhundert hatte Madeira eine enorme Bedeutung als Handelsplatz für Seefahrer und es lieferte das begehrte Lorbeerbaumholz für den Bootsbau. Außerdem lebten die Einwohner von der Viehzucht sowie dem Anbau von Getreide und Zuckerrohr. Einen weiteren Aufschwung erlebte Madeira im 16. Jahrhundert, als die Schiffe von ihren langen Reisen nicht nur Ware. sondern auch Sklaven mit nach Madeira brachten.
Natürlich spielt auch der Fischfang eine zentrale Rolle in der Bewirtschaftung. Aber darüber hinaus haben sich auf Madeira auch einige bekannte, moderne und innovative Unternehmen niedergelassen (was aber auch an der vergleichsweise geringen Mehrwertsteuer liegen könnte).
In der Tourismusbranche galt Madeira bis vor einigen Jahren als ein bevorzugtes Reiseziel von Senioren und Rentnern. Inzwischen wird sehr viel unternommen, um dieses Image zum Positiven zu beeinflussen, indem man speziell die Zielgruppe der 30 – 50 jährigen Besucher ins Visier nimmt.
Interessant ist Madeira besonders für Natur- und Wanderfreunde wegen der einmaligen und beeindruckenden Naturlandschaft. Die Auswahl an Wanderzielen reicht auf Madeira von der Bergwanderroute zwischen dem Pico Ruivo und dem Pico do Arieiro bis zu den zahlreichen Wanderwegen im Norden der Insel, die eigentlich der Wartung der unzähligen Wasserkanäle dienten.
Madeira ist zwar keine direkte Badeinsel, aber man findet auch dort einige Bademöglichkeiten in den neu angelegten Felsbuchten oder auch an den Sandstränden von Canico. Außerdem bietet Canico eine sehr gut besuchte Tauchbasis für seine Urlauer an. Von hier werden auch Ausflüge zum örtlichen Unterwasserpark unternommen. Weitere touristische Ausflugsziele auf Madeira sind die Kathedrale Sé und der botanische Garten in der Hauptstadt Funchal, die örtliche Wallfahrtskirche (beherbergt das Grab von Karl I), die berühmte Lavahöhle in São Vicente sowie die Naturschwimmbäder in Porto Moniz.
Nicht versäumen sollte man bei einem Besuch auf Madeira die Küche der Insel. Schwarzer Degenfisch mit Banane oder eine Espetada, der lange Fleischspieß oder aber Maronen auf dem Holzkohlegrill geröstet – etwas (oder auch alles) davon sollte man unbedingt probieren und dazu einen Madeira oder eine Poncha – an ein solches Essen denkt jeder Besucher noch, wen er schon längst wieder zu Hause ist.