Unter allen Sehenswürdigkeiten und Touristenattraktionen der russischen Metropole nimmt die Moskauer Metro eine Sonderstellung ein. Obwohl die Bahn die Einrichtung mit der größten Ausdehnung ist, gehört sie doch nur in Ausnahmefällen zum „regulären“ Programm bei vielen Pauschalreisen. In den meisten Fällen nutzen die Gruppenreisenden ihre Freizeit in Moskau, um diese altehrwürdige Institution in Augenschein zu nehmen.
Die ersten Wagen der Moskauer Metro gingen bereits im Jahre 1935 auf ihre Fahrt durch das unterirdische Labyrinth Moskaus. Durch den stetigen Ausbau der Metro (zumindest bis zum Fall der Sowjetunion) entwickelte sich das Schienennetz bis heute auf unglaubliche 300 km, auf denen insgesamt 11 Linien verkehren. Noch beeindruckender ist die Anzahl der Fahrgäste, die täglich die Metro nutzen. Mehr als . Millionen Menschen fahren jeden Tag mit der Metro, die Rede ist hier auch von etwa 2,5 Milliarden Menschen (!) im Jahr.
Die Züge der Metro, die von 5.30 Uhr morgens bis 02.00 Uhr nachts fahren, sind auffallend sauber, entsprechen dem modernsten Standard und sind stets pünktlich. Hier gibt es keine Zweifel, die Moskauer lieben und respektieren ihre Metro. Aber noch stolzer als auf die Bahn selbst ist man hier auf die vielen beeindruckenden Stationen der Bahn, die man nicht umsonst auch als „unterirdische Paläste“ ansieht. Zwar stammen viele der Metrostationen aus einer Zeit, als Stalin noch den „Aufbau des Kommunismus“ propagierte, aber das tut dem Glanz, dem Prunk und der großzügigen Gestaltung der Stationen keinerlei Abbruch. Die Bauweise erinnert mehr an ein Schloss oder eine Fürstenresidenz als an einen Bahnhof. Die Bahnsteige sind von gewaltigen Bögen eingefasst, die Decken mit ihren Stuck – Ornamenten gleichen mehr einer Kathedrale und überall erhellen prunkvolle Kronleuchter die Station.
Fazit: Wer glaubt, schon alles gesehen zu haben, der wird hier das Staunen neu erlernen, soviel ist sicher. Ein Besuch der Metro gehört unbedingt zu jedem Besuchsprogramm für Moskau – Touristen. Und wenn man als Gruppenreisender dafür etwas von der (normalerweise recht knappen) Freizeit investiert, wird man es mit Sicherheit nicht bereuen, denn was hier geschaffen und erhalten wurde und wird, ist eine weltweit einmalige Meisterleistung der Architektur, der Handwerkskunst, der Tradition und der Logistik.