Nicht allzu weit (für russische Verhältnisse) muss reisen, wer sich für Orenburg im europäischen Teil des Landes entschieden hat. Die Stadt mit ihren ca. 540.000 Einwohnern ist „nur“ 1.500 km von Moskau entfernt und gehört zum s. genannten Föderationskreis an der Wolga. Bis 1925 gehörte die gesamte Region noch zu Kasachstan, heute ist Orenburg eine bedeutende Industriestadt (Maschinenbau, Fahrzeuge, Leder, Textilien, Erdöl) und ein wichtiger Warenumschlagplatz. Von 1938 bis 1957 hieß der Ort „Tschkalow“.
Orenburg ist geprägt von einem gut erhaltenen historischen Stadtkern mit zahlreichen sehenswerten Bauwerken und Plätzen. Als Highlight gilt die im typisch russisch . klassizistischen Baustil errichtete Kathedrale „Sankt Nikolai“ mit ihrem großen Turm und dem Rondell. Eine quadratische Form wählte man dagegen beim Bau der „Saint – Pokrow – Kathedrale“ und der „Saint – Dimitri . Kathedrale“. Am Ende der größten Shoppinmeile der Stadt steht das Städtische Museum von Orenburg mit unzähligen Exponaten und Informationen über die Stadt, ihre Geschichte und die Region.
Ferner gehören auch das Rathaus, das Kunstmuseum, die Oper und das erst 2007 frisch restaurierte Theater zu den Bauwerken, die man sich ansehen sollte. Eine interessante Verbindung zwischen historischer Altstadt und moderner Architektur schafft die „Alte Uralbrücke“, die als Neukonstruktion direkt vor der Kulisse des bis zu 200 Jahre alten historischen Stadtkerns errichtet wurde. Die Fußgängerbrücke ist nicht nur architektonisch, sondern auch geografisch von Bedeutung, weil ein Monument am Flussufer die geografische Grenze zwischen Europa und Asien markiert.
Sehenswert sind auch die vielen kleinen russischen Holzhäuser mit ihren liebevollen und filigranen Verzierungen. Auch viele der Gebäude, in denen eine der 15 Universitäten, Akademien und Hochschulen untergebracht sind, entpuppen sich bei näherem Hinsehen als Augenweide. Technikfans werden hier auch nicht wieder abreisen, ohne den 200 . hohen Sendemast gesehen (und fotografiert) zu haben.