Die autonome russische Republik Tschetschenien ist den meisten Mitteleuropäern wahrscheinlich nur durch diverse Meldungen in den Nachrichten ein ungefährer Begriff. Dies soll hier ein wenig geändert werden.
Die im südrussischen Föderationskreis gelegene Republik hat etwa 1.164.800 Einwohner, denen eine Gesamtfläche von 15.710 km² zur Verfügung steht. Die hier lebende Bevölkerung setzt sich vor allem aus Tschetschenen, Russe. und Kumyken zusammen. Die Industrie in Tschetschenien ist als Folge der andauernden Auseinandersetzungen beinahe völlig zum Erliegen gekommen. Lediglich die Agrarwirtschaft und einige Millionen Liter Erdöl halten die Republik am Leben. Umso wichtig ist der schnelle Ausbau des Fremdenverkehrs, den man hier – trotz der widrigen Begleitumstände – versucht, intensiv voranzutreiben.
Sehr froh ist man in Tschetschenien über die wirtschaftliche und finanzielle Unterstützung aus Deutschland und der restlichen EU, die dazu beiträgt, die Region zu befrieden und die Lage zu stabilisieren. Durch gegenseitige Städtepartnerschaften und Schülerreisen wurde bereits damit begonnen, die kulturellen und menschlichen Bindungen zwischen jungen Deutschen und Russen zu intensivieren.
Für den Tourismus bedeutet das konkret, dass man hier zunächst auf die örtlichen Besonderheiten aufbauen muss. So zieht es beispielsweise jedes Jahr wieder zahlreiche Urlauber und Touristen in das nahe gelegene Kislowodsk, den südlichsten der berühmten Mineralwasser-Kurorte. Vor allem in den Sommermonaten genießen hier viele Besucher die schwefelhaltigen Narsan-Quellen der Stadt.
In der Hauptstadt Grosny dagegen sind es vor allem die Hotelpromenade und der Hafenbereich, der die ganze Aufmerksamkeit der Touristen hat. Und auch wenn es nicht unbedingt zu den typischen Urlaubsunternehmungen gehört, s. kommen doch auch einige Gäste hierher, um in schlammigen und unwegsamen Gelände mal einen ausgedienten Panzer selber zu fahren.