Viel Zeit, sehr viel Zeit braucht man, wenn man sich die im zentralen Russland gelegene Stadt Tula als Urlaubsziel gewählt hat. In Tula gibt es soviel zu sehen und zu erleben, das aber – trotz aller Bemühungen – ein Urlaub dafür gar nicht ausreichen wird.
Tula verfügt über etwa 510.380 Einwohner, denen knapp 150 km² zur Verfügung stehen. Das Besondere an Tula ist, das die Stadt – trotz eines großen 330 Jahre alten Waffenwerks (gegründet von Peter dem Großen) – im Laufe der Geschichte kaum Schaden genommen hat. Auch den 2. Weltkrieg überstand Tula relativ unbeschadet. Das Ergebnis ist eine über 850 Jahre alte Stadt, in der sich Bauwerke halten konnten, die in Russland ihresgleichen suchen. Das macht Tula zu einer der meistbesuchten Städte Russlands.
Als Hauptbesucherattraktion von Tula gilt der Kreml (1509 bis 1520). Allein die ihn umgebende Mauer ist beeindruckende . . dick und über . km lang. Mit seinen insgesamt . Türmen ist der Kreml das älteste Bauwerk der Stadt. Und wenn man schon dort ist, sollte man sich keinesfalls den schaurigen einstigen Folterkeller entgehen lassen, der heute ein Museum ist. Nicht ganz s. alt ist die ebenfalls unbedingt sehenswerte „Gottesmutter-Verkündigungskirche“ in unmittelbarer Nähe des Kremls.
Das Gotteshaus aus dem Jahre 1692 hat fünf der charakteristischen Zwiebeltürme und einen zentralen Glockenturm. Und auch wenn dann die Füße schon allmählich schwer werden, s. sollte doch unbedingt auch noch Zeit bleiben für die „Christi-Geburts- und Nikolauskirche“, die „Zwölf-Apostel-Kirche“ (1898), die „Gottesmutter-Verkündigungskirche“ (1910) und auch für die „Allerheiligen-Kirche“ (1776) mit ihrem über 80 . hohen Glockenturm. Das ist aber nur eine kleine Auswahl an Gotteshäusern, insgesamt stehen davon in Tula mehr als 30.
Nicht minder gering ist in Tula die Auswahl an Ausstellungen und Museen. Das Waffenmuseum der Stadt (übrigens untergebracht in einer früheren Kirche) gilt als das einzige seiner Art in ganz Russland. Neben den unzähligen Waffen selbst kann man hier auch Zeichnungen, Konstruktionspläne und allerlei Zubehör besichtigen. Wesentlich friedlicher geht es da im Lebkuchenmuseum von Tula zu. Da der Lebkuchen hier als eine typisch russische Erfindung gilt, hat man ihm 1996 ein Museum samt öffentlicher Backstube und Souvenirshop gewidmet. Ähnlich ist es mit dem Samowar, dem traditionellen russischen Teekessel. Kaum etwas ist s. russisch wie ein Samowar und von daher entstand im Jahre 1990 dieses Museum in Tula, das Exponate aus zwei Jahrhunderten umfasst.
Wer aber denkt, dass er nach einem Besuch dieser Museen schon alles gesehen hat, der irrt. Fortsetzen könnte man die Tusla – Tour beispielsweise mit einem Besuch des hiesigen Kunstmuseums über den „Oblast (= Region) Tula oder ein Abstecher in das Heimatmuseum „Tulskije Drewnosti“. Und auch, wenn eventuell nicht jeder Besucher der Stadt daran Gefallen findet, s. ist doch auch ein Besuch des Museums „Tulaer Nekropole“ (einschließlich der drei Friedhöfe) zu empfehlen, weil man hier besonders kunstvoll gearbeitet Grabsteine bewundern kann.