Woronesch ist eine über 800 Jahre alte Universitätsstadt in der Nähe des gleichnamigen Flusses mit etwa 850.000 Einwohnern. Die Stadt wurde 1585 zu einer massiven Festung ausgebaut und konnte sich daher zu einem wichtigen Handelsstützpunkt entwickeln. Ende des 17. Jahrhunderts entstand hier die erste Werft auf russischem Boden. Auch heute noch werden hier Schiffe, aber auch Fahrzeuge, elektrische Maschinen, Kabel und chemische Erzeugnisse hergestellt.
Außerdem verfügt Woronesch über außergewöhnlich viele Einrichtungen für Bildung, Forschung, Kunst und Kultur. Dazu kommt eine sehr vielseitige Architektur. Das macht Woronesch zu einem sehr beliebten, aber noch relativ unbekannten Touristenziel.
Besucher von Woronesch sind immer wieder erstaunt und begeistert davon, wie perfekt hier unterschiedliche Baustile miteinander harmonieren. Da findet sich beispielsweise das ursprüngliche Gouverneurspalais im barocken Stil in Eintracht mit weiteren klassizistischen Prachtbauten. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand das „Bristol – Hotel“, das dem Jugendstil zugerechnet wird. Es harmoniert wider erwarten mit den Gebäuden aus der stalinistischen Zeit, der s. genannten „Zuckerbäckerära“, die man vor allem bei öffentlichen Gebäuden findet. Das Theater von Woronesch oder auch der Hauptsitz der Eisenbahn sind Beispiele hierfür. Sehenswert ist auch das Ende des 20. Jahrhunderts entstandene Puppentheater, und zwar nicht nur wegen seiner Aufführungen. Die beim Bau des Gebäudes erreichte Verschmelzung von Malerei und Architektur gilt als besonders gelungen.
Neben diesen besonderen Gebäuden bietet Woronesch natürlich auch eine beachtliche Anzahl an Klöstern, Kirchen und Kathedralen, von denen die meisten im klassisch russisch – orthodoxen Stil gehalten sind. Besondere Ausstellungen finden sich in Woronesch im Freilandmuseum, das eine alte Siedlung zeigt sowie in einem Höhlenkloster.