Naturfreunde kommen voll auf ihre Kosten, den hier gibt es noch viel ursprüngliche Natur. Um all diese anzuschauen, bedarf es mehrerer Reisen.
Der serbische Nationalpark Derdap ist zugleich die größte Flussklippenlandschaft Europas. Der Nationalpark erstreckt sich entlang der Donau an der Grenze zu Rumänien. Der Nationalpark Derdap zieht sich rund 100 km an der Donau entlang auf einer Gesamtfläche von etwa 63.680 ha. Der größte Teil des Nationalparks befindet sich im serbischen Bezirk Bor, ein kleinerer Teil im Bezirk Branicevo. Der Nationalpark ist einzigartig. Hier gibt es zahlreiche riesige Schluchten und Pässe, durch welche die Donau fließt. Der große Pass trägt die Bezeichnung Derdapska klisura, er ist gleichzeitig auch größter Pass Europas. Das gesamte Gebiet des Nationalparks besitzt eine große Tier- und Pflanzenvielfalt. Dazu kommen eine sehr attraktive Umgebung, historische Monumente und archäologische Funde. Über 1.000 unterschiedliche Pflanzenarten gibt es hier. Braunbären, Luchse, Wölfe, Goldschakale, Schwarzstorche und Eulenarten sowie andere, sehr seltene Tierarten sind hier zu Hause. Die zahlreichen archäologischen Fundstätten des Nationalparks stehen unter strengem gesetzlichen Schutz. Lepenski Vir, Tabula Traiana und die von Apollodor von Damaskus errichtete Brücke sind einige der bedeutendsten archäologischen Funde. Lepenski vir beispielsweise ist über 8.000 Jahre alt und gibt viel Aufschluss über die früheren Einwohner und Siedlungen auf diesem Gebiet. Vor Ort werden Touren angeboten, die zu den kulturellen und natürlichen Denkmälern des Nationalparks führen. In dieser Region entwickelt sich seit einiger Zeit der Tourismus sehr stark. Der Sitz der Verwaltungsbehörde des Nationalparks befindet sich in der nahegelegenen Stadt Donji Milanovac.
Fruska Gora ist eigentlich ein kleines Mittelgebirge am rechten Ufer der Donau, nahe Novi Sad, es gehört zur serbischen autonomen Provinz Vojvodina. Ein kleiner Teil von Fruska Gora befindet sich in Kroatien. Fruska Gora erstreckt sich über eine Länge von 80 km. Der höchste Gipfel nennt sich Crveni Cot, dieser misst eine Höhe von 539 m. Der Gipfel ist zudem der höchste Punkt der Provinz Vojvodina. Die Täler der Fruska Gora sind bedeckt mit Viehweiden, Weingärten, Obstplantagen, Waldwiesen, Abhängen und Getreidefeldern. Im Jahre 1960 wurde das Gebiet Fruska Gora zum Nationalpark erklärt, es wurden hierbei zahlreiche aktive Schutzgebiete auf einer Fläche von ca. 25.525 qkm ausgewiesen. Der Nationalpark ist bekannt für die sehr abwechslungsreiche und vielfältige Flora und Fauna. Über 700 Arten von Heilkräutern sind hier zu finden, auch zahlreiche vom Aussterben bedrohte Tierarten haben hier ihre Heimat gefunden: Luchse, Hirsche, Mufflons, Eber, Marder und Salamander. Der Nationalpark ist nominiert für die Liste der UNESCO des Weltkulturerbes. Ab einer Höhe von etwa 300 . überwiegen hier dichte Mischwälder mit einem großen Bestand an Lindenbäumen. Hier in Fruska Gora befinden sich auch zahlreiche mittelalterliche serbische Klöster. Somit gilt Fruska Gora als einer der drei heiligen Berge der christlich- orthodoxen Welt. Die Architektur der Klöster besteht aus einer Mischung aus byzantinischen und barocken Elementen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden einige der Klöster stark beschädigt, jedoch konnten Schätze wie uralte Fresken und Ikonen restauriert werden. Die Klöster der Fruska Gora zählen zu den schönsten und bedeutendsten Klöstern in ganz Europa.
In der gebirgigen Region im westlichen Serbien befindet sich der Nationalpark Tara. Gegründet wurde der Nationalpark im Jahre 1981. Das Tara Gebirge erstreckt sich bis zur Drina, welche die Grenze zu Bosnien und Herzegowina darstellt und schließt nordwestlich an das Zlatibor-Gebirge. Die Gesamtfläche des Tara Nationalparks umfasst ca. 37.548 ha, wovon das Kerngebiet etwa 22.000 ha beträgt. Die Höhenunterschiede gehen von 250 . über dem Meeresspiegel bis hin zu 1.500 . über. Etwa drei Viertel der Fläche des Nationalparks ist von dichten Wäldern bedeckt. Die Pancic Fichte stellt hierbei eine große Besonderheit dar, denn deren einziges Verbreitungsgebiet ist hier im Tara zu finden. Der Nationalpark besitzt eine vielfältige Flora und Fauna. Hier sind teils sehr rare Pflanzenarten zu finden und die Tierartenvielfalt ist auch sehr groß. De Nationalpark ist von großem, wissenschaftlichem Interesse. Daher wurde er auch unter strengsten gesetzlichen Schutz gestellt. Die Landschaft rund um den Nationalpark, wie auch im Park selber ist sehr attraktiv und zieht immer wieder zahlreiche Touristen an. Der Tara Nationalpark zählt in dieser Region zu den bedeutendsten touristischen Zielen. Ein ganz besonders interessantes Angebot für Touristen sind die vor Ort angebotenen Bootsfahrten durch die tiefen Schluchten. Zahlreiche Orte rund um den Nationalpark bieten Kurbetriebe an. In der Nähe des Nationalparks befindet sich auch eine Museums- und Touristikbahn: Sarganska osmica.
Das Spezial-Naturreservat Gornje Podunavlje befindet sich in der autonomen Provinz Vojvodina und gehört dem Bezirk Zapadna Backa an. Seit dem Jahre 1982 gibt es dieses besonders geschützte Gebiet in Serbien. Es liegt entlang der Donau und umfasst eine Gesamtfläche von rund 10. 000 Hektar. Hier im Naturreservat befindet sich einer der letzten Riedwälder, mit zahlreichen Gewässern, Sumpfteilen und Wiesen, der Wald ist hier reich an unterschiedlichen Tier- und Pflanzenarten. Das wunderschöne Naturreservat grenzt im Norden an den Nationalpark Donau-Drau in Ungarn und im Westen an den Naturpark Kopacki rit in Kroatien. In dem serbischen Naturreservat leben zahlreiche Säugetiere wie beispielsweise Mäuse. Es gibt aber auch vereinzelt Wildarten wie Hirsche die hier leben. Besonders ausgeprägt ist die Vogelwelt in diesem Reservat, mit über 230 Vogelarten ist das Naturreservat das abwechslungsreichte Reservat in ganz Serbien, für Vogelliebhaber. Zu den bedeutendsten Tierarten in dem Spezial- Naturreservat zählen: der Kormoran, eine Vogelart die in Serbien schon als ausgestorben galt, der Schwarzstorch, auch dieser Vogel ist in Serbien äußerst selten, der Reiher, der größte Greifvogel Europas, der Seeadler, über 30% der Seeadler brüten ihre Eier hier im Naturreservat, Wildgänse und Wildenten. Auch an Fischarten ist das Naturreservat sehr reich, s. finden sich hier beispielsweise 50 Süßwasserfischarten, darunter Karpfen, Welse, Hechte, oder Zander. Durch die sehr günstigen Bedingungen hier im Reservat wird den Fischen eine rasche Vermehrung ermöglicht.
Das Spezial-Naturreservat Deliblatska Pescara befindet sich in der Provinz Vojvodina und gehört zum Bezirk Juzni Banat. Das Naturreservat besitzt eine Gesamtfläche von etwa 30. 000 Hektar und erstreckt sich zwischen der Donau und der Grenze zu Rumänien über eine Länge von ca. 354 km. Das Naturreservat gilt als absolutes wüstenartiges Phänomen in Europa, mitten im Balkan liegt diese einmalige Sanddünenlandschaft, mit seiner einzigartigen Orografie, Flora und Fauna. In Serbien nennt man das Naturreservat auch Evropska Sahara, zu Deutsch Europäische Sahara. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Sanddüne mit Akazien und anderen Bäumen bepflanzt. Heutzutage ist hier mehr als die Hälfte dieser einzigartigen Sandlandschaft bepflanzt, manche Teile des Reservats sind reiche Saisonjagdorte. Die hier vorhandenen Sandberge besitzen imposante Größen, sind außerordentlich schön und ziehen jeden Besucher in ihren Bann. Die unterschiedlichsten hier gepflanzten Pflanzen wechseln reichhaltig ihre Farben, was zu den Sandbergen besonders schön aussieht. Einer der schönsten Teile des Reservats ist der Mädchenbrunnen, dieser wird mit einer Legende in Verbindung gesetzt. Der Mädchenbrunnen wurde vor einem Jahrhundert künstlich erschaffen, zum Zwecke der Bewässerung. Der Legende nach trugen hier früher junge Mädchen Wasser vom Brunnen zu den müden Arbeitern. Um den Brunnen herum befinden sich große Sportanlagen, ein Bad und zahlreiche Wanderwege.