Touristen erfahren Singapur, indem sie es besuchen und begeistert entlang der spiegelnden Glasfassaden der Innenstadt, über die Strände der East Coast und die Shoppingmalls der Orchard Steet spazieren. Auch die ethnischen Viertel wie Chinatown oder Little India sind äußerst attraktive Ziele. Der koloniale Aspekt wird im Kolonialviertel sichtbar und das Bankenviertel beeindruckt mit seinen Finanzpalästen.
Last not least sind auch die vorgelagerten Insel Sentosa oder Lazarus Island eine Besucherattraktion. Von den ehemals 63 Inseln sind heute allerdings nur noch 54 vorhanden. Auf einer von ihnen kann man die verdeckten Schattenseiten des Singapurer Expansionsdranges verstehen lernen. Die Insel Pulau Semakau liegt südlich von Singapur und wurde aus den Inseln Pulau Sakeng und Semakau zusammengelegt. Vor ein paar Jahren gab es auf Pulau Sakeng noch ein traditionelles Dorf mit 500 Bewohnern, vor allem Fischern. Man lebte auf dieser Insel in Stelzenhäusern. Ähnlich lebte man bis zu diesem Zeitpunkt auch auf Pulau Semakau. Dann entschied die Stadtplanungsbehörde, die Insel für andere Zwecke zu benutzen. Die Bewohner der Insel wurden kurzerhand umgesiedelt. Man plante stattdessen auf der neu geschaffenen Inselfläche eine Mülldeponie mit 63 Millionen Kubikmetern Aufnahmefläche. Die aufbereitete Asche aus Singapurs Verbrennungsanlagen wurde in die lagunenartige Wasserfläche zwischen den beiden Inseln geschüttet, um Land zu gewinnen. Auf diese Weise schlug man zwei Fliegen mit einer Klappe! Um die Korallenriffe vor den Inseln zu bewahren, hatte man Schutzmaßnahmen ergriffen. Auch die Mangrovenwälder mussten zum Teil aufgeforstet werden, weil sie Schäden aufwiesen. Mittlerweile haben sie sich bestens erholt.
Die Behörden haben seit 2005 auch Besuchern den Zutritt wieder erlaubt. Seither ist keine Auffüllung mehr geschehen und die Sedimente konnten sich legen. Das Wasser ist wieder klar. Irgendwann wird hier vielleicht ein Wassersportzentrum sein...