Die meisten Großstädte der Welt verfügen über Areale, in denen Urlauber und Arbeitende gleichermaßen Naherholung finden können. Die Lebensqualität einer Stadt macht sich oft genug an diesen Gebieten fest! Zudem sind attraktive Angebote in Sachen Natur auch beliebte Touristenziele.
Singapur verfügt über zahlreiche Naturparks, Küstensäume und Tierparks sowie auf der vorgelagerten Insel Sentosa über einen Erlebnispark. Zu nennen sind hier der Jurong Bird Park mit 600 Vogelarten und großen Volieren, in denen die Vögel auch genug Bewegung haben. Im Jurong Lake liegt eine Insel mit einem chinesischen Garten und Pagoden. Fast schon Dschungelatmosphäre bietet das Bukit Thimah Naturreservat, in dem auch der höchste Berg der Insel steht. Im Nordosten Singapurs bietet sich das Sunglei Buloh Wetland Reservat mit Mangrovenwäldern und ausgedehnten Feuchtgebieten zur Erkundung an. Mangrovensümpfe finden sich auch im Pasir Ris Park, der der drittgrößte der Stadt ist. man kann auf eigens gebauten Stege. durch diesen Sumpf gehen. der Botanische garten von Singapur wurde ebenfalls von Sir Raffles gegründet, er versammelt mehr als eine halbe Million Pflanzenarten! Besonders interessant ist die Orchideensammlung.
Gleich zwei Zoos bietet Singapur – den größten Zoo der Welt und seinen stärksten Konkurrenten um die Gunst der Gäste: den Night Safari Park, in dem man auch einmal die nachtaktiven Tiere erleben kann. Im East Coast Park kann man zahlreiche Unterhaltungsmöglichkeiten und gute Fischrestaurants erwarten, im Fort Canning Park hingegen historische Denkmäler und der alten Botanischen Garten. Wanderwege finden sich in der Parklandschaft des McRichtie Reservoirs. Insektenfreunde kommen im Butterfly Park und dem Insect Kingdom voll auf ihre Kosten. Mehr als 25.00 Insektenarten bzw. 1.500 Schmetterlingsarten werden hier gezeigt. Außerdem ist mit der Underwaterworld Asiens größtes Ozearium geboten.
Dass es innerhalb einer Großstadt wie Singapur noch s. viele Grüngebiete gibt, erstaunt s. manchen Besucher. Der 1989 eingerichtete Sungei Buloh Wetland Park ist eine der Attraktionen unter den National- und Erholungsparks. Ehemals wurde hier, an der Mündung dreier Flüsse, Fischzucht betrieben. Da es aber auch eines der letzten zusammenhängenden Gebiete mit Mangrovenwäldern war, schützte man das Areal als Naturpark und erweiterte es 2002 zu einem Naturschutzgebiet.
Die Landschaft aus Mangrovensumpf, Seen, drei Flussmündungen und nachwachsendem Regenwald eignet sich ideal als Wohnraum selten gewordener Tierarten. Auch Zugvögel kommen zwischen Oktober und April hier zahlreich vorbei, um zu rasten. Man kann sie von erhöhten Beobachtungspunkten aus gut sehen. Neben Wasserschlangen und Schildkröten findet man auch 200 Exemplare des bis zu . Meter großen Bindenwarans. Auf drei Rundwegen kann man sich erholen und die Natur genießen. Durch die Mangrovenwälder kann man auf Holzstegen gehen. Von zwei Aussichtstürmen aus kann man den Park genauer in Augenschein nehmen. Im Besucherzentrum findet man ein kleines Cafe und eine Ausstellung über die Botanik des Parks. Wer das feuchtreservat besucht, sollte auf ausreichenden Mückenschutz achten, da in diesem feuchtwarmen Bioton auch die Mücken bestens gedeihen. Man muss in den Gewässern des Reservates auch mit Krokodilen rechnen. Junge Naturforscher können mit ihren Klassenkameraden hierher kommen und allerlei Erstaunliches lernen.
Mit dem Begriff Bukit Timah verbindet man in Singapur unterschiedliche Dinge: Zum einen den noblen Distrikt gleichen Namens westlich des Stadtzentrums, zu dem auch das Holland Village gehört. Hier finden sich sehr gute Restaurants.
Zum anderen gibt es das Bukit Timah Naturreservat, in dem auch die höchste Erhebung Singapurs liegt, die Bukit Timah Hill heisst. Das Reservat wurde bereits 1888 eingerichtet. Die ganze Insel, auf der heute die Stadt Singapur steht, war einst von Regenwald bedeckt. Naturgemäß ist davon im Zug. der fortschreitenden Bebauung und der Entwicklung Singapurs zur Riesenstadt nicht mehr viel übrig geblieben. Der letzte Rest des Regenwaldes findet sich im nördlich der Innenstadt gelegenen Naturreservat. Es liegt etwas nördlich vom gleichnamigen Distrikt. Mehr als 800 Spezies einheimischer Pflanzen und eine ihnen entsprechende Tierwelt stehen auf 164 Hektar Gelände unter Naturschutz. Man findet hier auch die Tempinisbäume, die dem Stadtteil Tampines und zahlreichen Straßen in Singapur den Namen gaben. Unter den Vögeln sind der Nektarvogel mit seinem kolibriartigen Schwirrflug, der seltene Flaggendrongo oder der sprechende Beo die interessantesten. Elfenblauvögel und verschiedene Spechtarten finden sich neben Langschwanzmakaken, einigen Schlangenarten und Schönhörnchen.
Vergleichbar große Regenwaldgebiete mitten in der Stadt gibt es sonst nur noch in Rio de Janeiro. Man kann sich per Fahrrad oder auf Schusters Rappen aufmachen, das Gebiet zu erkunden. Im Anschluss bieten sich Abstecher zum Taba. Loop und dem Hindhedge Naturpark. Die Vorstellung, dass es früher auf der Insel nichts anderes als Dschungel gab, ist schon verblüffend! Sie weist uns darauf hin, dass die Zeit eilt und die Natur in der Tat als Ganzes gefährdet ist, wenn wir uns weiter s. ungeniert ausbreiten. Wer sich für die Naturareale in Singapur interessiert, sollte sich den kostenlosen Führer Nature Trails holen.
Der Singapore River ist seit jeher die Lebensader Singapurs gewesen. Begonnen hat alles, als irgendwann im 3. Jahrhundert die ersten Siedler sich an den Flussufern niederließen. Bereits im 7. Jahrhundert war das s. entstandene Küstendorf ein Teil des buddhistischen Königreichs Srivijaya. Der Ort hieß damals Temasek. Der Legende nach suchte dann ein Mitglied des Königshauses einen Ort, wo er eine Stadt bauen könnte und stieß auf das Foscherdorf am Singapore River. Bald schon wurde das Dorf zum Handelsort – und damit begann die erste Erfolgsgeschichte der heutigen Millionenstadt. Spätere Herrscher legten nicht s. viel Wert auf diesen Ort und s. verfiel seine Bedeutung wieder. Als 1613 die Portugiesen Temasek zerstörten, gab niemand mehr einen Pfifferling auf ihn.
Mann kann sich heute kaum vorstellen, dass im Jahre 1819 nur 300 Menschen hier lebten! Und doch war es so. Es war ein Repräsentant der Britischen Ostindien Kompanie, der die strategisch günstige Lage des Fischerdorfes erkannte und eine Freihandelszone anregte. Mit dem Ausbau des Hafens am Singapore River bekam der Handel erneut eine wichtige Bedeutung – bis heute. Sir Simon Stamford Raffles wird heute als Gründer Singapurs angesehen. Will man heute auf den Spuren der Stadtgründung wandeln, sollte man seinen Gang am Fullerton Building beginnen, das ehemals ein Fort war. Am Ende der Parliaments Lane liegt der Punkt, an dem Raffles das erste Mal in Singapur das Land betrat. Heute erinnert eine Statue an diesen Tag. Doch auch der Blick auf die spektakuläre Skyline Singapurs mit den spiegelnden Glasfronten der Hochhäuser und dem Boat Quay ist sehenswert! Mit dem Bumboat, das an die damaligen Fischerboote erinnern soll, kann man Rundfahrten auf dem Fluss unternehmen und die Millionenstadt von der Wasserseite aus näher in Augenschein nehmen. Ehemals schipperten hier Lastkähne und Kulis entluden Säckeweise Waren.
Schon bald werden auch Sie am Boat Quay oder Clarke Qaiy die entspannte Atmosphäre genießen und die berühmte Singapurer Küche kennen lernen, die den hier lebenden Nationen gerecht wird. Vielleicht werden Sie sogar einen Sundowner in der Bar des berühmten Raffles Hotel genommen und die Prominenz, die hier bereits abgestiegen ist, gewürdigt haben. Das Ergebnis regen Handels ist eine Shoppingstadt vom Feinsten, in der keine Wünsche offen bleiben. Dort, wo heute der Boat Quay liegt, entluden die Schiffe ihre Waren. Die Arbeitsplätze zogen immer mehr Menschen aus dem Umland an, vor allem Chinesen. Im Jahr 1860 konnten bereits 70% aller Geschäfte in Singapur am Boat Quay gemacht werden. Er ist daher das eigentliche Herz des Handelsortes Singapur gewesen. Die ehemaligen Shophouses und Lagerhäuser am Boat Quay und Clarke Quay sind heute touristisch genutzt und die Geschäfte werden am Containerhafen, im Finanzviertel und in den Büros abgewickelt. Den Wohlstand des Besitzers kann man damals wie heute an der Höhe des Gebäudes ablesen!
Dass die verschiedenen Ethnien in Singapur alsbald ethnische Viertel bewohnten, liegt nahe – und dass eine erfolgreiche Handelsstadt immer mehr Menschen anzieht, auch. Die Ausdehnung der Stadt ist daher auch heute nicht abgeschlossen. Mehrere vorgelagerte Inseln wurden bereits zusammengelegt, eingemeindet und bebaut. Als Urlauber in Singapur findet man aber immer wieder zum Singapore River zurück – dem Ort, wo einst alles begann.