Irgendein Superlativ muss wohl jedem Ort zugeschrieben werden können, sonst sind die Menschen nicht glücklich. Fällt einem nichts ein, nimmt man eben „Hauptstadt der Bananen“, um sich geadelt zu fühlen. So jedenfalls nennt man Arucas wegen seiner ausgedehnten Bananenpflanzungen, aber ganz logisch ist es wohl nicht. Es gibt in der Gegend auch reichlich Zuckerrohrplantagen und man stellt daraus den regional berühmten Arucas-Rum her, der den Ort wohlhabend gemacht hat und daher ebenfalls als Namenprädikat dienen könnte.
Arucas liegt im Norden Gran Canaria. und ist die drittgrößte Stadt der Insel. In Zeiten der Conquista war hier ein Nest des Widerstandes gegen die Eroberer. Der Preis war hoch: die Stadt wurde zerstört und musste wieder aufgebaut werden. Der Ort wird überragt von seiner neuen Kirche aus blauschwarzem Basaltgestein, die erst 1977 fertig gestellt wurde und die Kunstfertigkeit der spanischen Steinmetze belegt. Etwa 50 von ihnen leben hier auf der Insel. Der dunkle Basalt ist übrigens typisch für diese Gegend. Man findet ihn auch bei zahlreichen Häusern wieder. Neben der Altstadt gibt es eine gotische Kathedrale, eine zu besichtigende Rumfabrik und einen regelmäßigen Bauernmarkt, auf dem man auch Kunsthandwerk erstehen kann. Im Stadtzentrum von Arucas finden sich hinreichend Bars, Restaurants und Geschäfte, um den Tag angenehm zu verbringen.
Wanderer können vom Montana de Arucas einen herrlichen Blick über die ganze Insel genießen. Naturfreunde finden im Stadtpark einen kleinen, aber sehenswerten Botanischen Garten. Per Bus kann man nach Las Palmas, Firgas, Moya oder Teror fahren, um die Umgebung kennen zu lernen.