Man muss kein religiöser Mensch sein, um schon einmal von der heiligen Therese von Avila gehört zu haben, die hier geboren wurde. Man erkennt den Ort schon von weitem an seiner mächtigen Stadtmauer mit den Wehrtürmen. Es ist die weltweit am besten erhaltene ihrer Art. Man sagt zudem, dass keine andere Stadt s. sehr den kastilischen Geist widerspiegelt, in dem das Militärische mit Religiösem verknüpft werden konnte. Das dominierende Element ist natürlich die heilige Therese, obwohl auch andere Mystiker von hier stammten – unter anderem Johannes vom Kreuz. Es ist und bleibt die Stadt der Heiligen!
Den ersten Blick auf Avila kann man zwei Kilometer vor dem Ort gewinnen. Vom Los Cuatros Postes Hügel aus kann man nämlich einen herrlichen Blick über die mittelalterliche Stadt genießen. Dahinter erhebt sich majestätisch die Gebirgskette der Sierra de Gredos. Hinter den Stadtmauern entfaltet sich das Mittelalter, als sei die Zeit stehengeblieben. Avila wurde allerdings bereits vorher gegründet, bereits um 700 vor Christus gab es hier eine römische Festung. Doch erst im 16. Jahrhundert hatte der Ort seine Blütezeit, als man mit der Herstellung von Wolle begann. Wenn man die Stadtmauer von oben besichtigen möchte, kann man dies von den Zwillingstoren Puerta del Alcazar und Puerta de San Vincente aus tun. Die gotisch-barocke Kathedrale Avila. aus dem 12. Jahrhundert erinnert ebenfalls an eine Festung, ist aber baulich durchaus bemerkenswert, denn ihre Größe ist ebenso beeindruckend wie die bauliche Art des Chorganges. In der Kirche San Iglesia nahe der Plaza del Mercado Chico wurde Therese von Avila einst getauft. Das Taufbecken von damals existiert noch! Beim weiteren Bummel findet man viele sehenswerte Herrenhäuser, Kirchen, Stadtpaläste und Klöster. Es ist unmöglich, sie alle zu benennen. Im Monasterio la Encarnacion lebte die heilige Therese 20 Jahre lang und auch viele andere Orte in der Stadt sind für immer mit ihrem Andenken verbunden.
Selbst die berühmteste regionale Süßspeise ist dieser Heiligen gewidmet. Probieren sollte man sie allemal, doch die kastilische Küche bietet einiges mehr. Außerdem machen einen die Ausflugsmöglichkeiten von Avila aus hungrig! Ob sie nun nach Arevalo oder Madrigal de las Torres, in die Sierra de Gredos oder an die archäologische Fundstätte Casto de Cogotas fahren – Natur und Historie verweben sich immer höchst attraktiv.