Allzu oft dürfte es auf Erden nicht vorkommen, dass ein kompletter Ort unter Denkmalschutz gestellt wird. Bei der alten Hauptstadt Fuerteventura. ist aber genau das geschehen. Der kleine Ort, dessen Namen an den Eroberer Jean de Bethencourt erinnert, liegt in einem fruchtbaren Tal im Zentrum der Insel.
Früher floss hier ein inzwischen ausgetrockneter Bach. Zur gleichnamigen Gemeinde gehören auch noch die Orte Valles de Santa Ines und Vega de Rio Palmas. Verwinkelte Gassen, alte Adelspaläste mit Holzbalkonen, eine Wehrkirche und Bürgerhäuser prägen seine nostalgische Silhouette. Der Großteil der Bausubstanz stammt aus dem 17. Jahrhundert. Der Ort wurde, wie viele dieser Gegend, 1593 durch marodierende Piraten total zerstört. Der Mangel an landwirtschaftlichen Nutzflächen ließ viele Bewohner anschließend in andere Gegenden ziehen, sodass der Ort heute weniger als 500 Bewohner zählt. Man lebt vorwiegend vom Tagestourismus.
Es finden sich anspruchsvolle Restaurants, Bodegas, Bar. und Kunstgewerbeläden. Multivisionsshows und eine Galerie runden die Unterhaltungsmöglichkeiten ab. Die damalige Wehrkirche ist heute ein Museum. Außerdem gibt es ein archäologisches Museum und ein Kunsthandwerkszentrum mit Museum. Es liegt in einer Straße, in der einige Häuser aus früherer Zeit erhalten geblieben sind. Auch das Franziskanerkloster brannten die Piraten mehrfach nieder, man findet seine Ruinen heute am Ortsrand. Die Kirche Santa Maria de Betancuria aus dem 15. Jahrhundert wurde nach dem verheerenden Brand restauriert und ist heute eine der schönsten Kirchen Fuerteventuras. Es gibt außerdem noch eine Eremitage aus dem 17. Jahrhundert, in der die örtliche Schutzgöttin aufbewahrt wird. Auf Cesar Manrique geht der Mirador de Morro de Vellosa zurück, von dem aus man einen wunderschönen Ausblick auf die landschaftliche Umgebung hat.