Zeitreisen sind augenscheinlich ein Traum vieler Menschen, aber sie verbinden den Gedanken daran eher mit einer Zeitmaschine als mit einem Flugzeug. Dabei kann man heutzutage relativ mühelos in die Vergangenheit reisen . zum Beispiel nach Caceres in der spanischen Extremadura.
Hier erwartet sie ein mittelalterlich anmutender Ort, der wegen seiner restaurierten Altstadt, seiner geschichtsträchtigen Gassen, Torbögen, Plätze, Paläste, Gottes- und Herrenhäuser zum Weltkulturerbe der Unesco ernannt wurde und längst als Geheimtipp der Liebhaber von spanischen Renaissancebauten gilt. Fast alle Gebäude der mit Mauern aus dem 12. Jahrhundert umgebenen Altstadt wurden zwischen dem 14. und 18. Jahrhundert errichtet. Es würde einen nicht wundern, wenn aus einem der Torbogen ein Degen-und-Mantel-Held treten würde. Obwohl Caceres eine kleine Stadt ist, sind die Straßen wegen der Universität stets belebt. Massentourismus findet man hier aber nicht.
Die alten Römer bauten die Stadt aus und befestigten sie. Später wurde sie . wie viele andere spanische Orte . von den Mauren eingenommen. Auch nach der Reconquista ging es munter mit den Machtkämpfen weiter. Bis ins 16. Jahrhundert hinein war in der Gegend mächtig was los. Königin Isabella die Katholische veränderte das damalige Stadtbild, indem sie befahl, die Türme all der Häuser abzuschlagen, in denen ihre Gegner lebten. Daher nennt man Caceres heute noch die "enthauptete Stadt". Unbedingtes Mus. auf dem Besichtigungsplan ist das mittelalterliche Judenviertel San Antonio mit seinen verwinkelten Gassen sowie die weltweit am besten erhaltenen Zisternen der ehemaligen arabischen Besetzer. Gleich daneben, hinter dem sogenannten Christusbogen finden sich die römisch beeinflussten Gebäude in Caceres.
40 christliche Ritter wurden der Legende nach am Bujadoturm enthauptet. Außerdem sehenswert sind die Kathedrale aus dem 12-16. Jahrhundert, der Bischofspalast, das Jesuitenkloster und zahlreiche Paläste wie der Palacio de los Golfines de Abajo, in dem schon ehemalige katholische Könige Station machten. Auch außerhalb der Stadtmauern finden sich zahlreiche sehenswerte Paläste, Gärten und belebte Einkaufsstraßen mit Tavernen und Cafes, in denen man wieder in die Moderne zurückkehren kann.