Reise nach Calatayud in Zaragoza

Die Region um Calatayud in der spanisch-aragonischen Provinz Zaragoza ist als Weinanbaugebiet und landwirtschaftliches Zentrum bekannt. Kontinentales Klima sorgt für die richtigen Anbautemperaturen. Zehn große Weingüter und 2700 Winzer produzieren und vermarkten die Weine, die meist exportiert werden. Die Stadt am Rio Jalon beherbergt heute etwa 21000 Einwohner. Historisch gesehen waren die ersten Siedler Kelto-Iberer, die mit den Römern zusammenarbeiteten. Unter Kaiser Augustus erhielt die damalige Siedlung den Mamen Augusta Bilbilis, aber die Römer verließen die Stadt irgendwann und sie versank in der Bedeutungslosigkeit, bis die Mauren im 8. jahrhundert in der Nähe eine Festung bauten. Diese Burg gibt es noch, sie gab dem Ort seinen heutigen Namen. Ab dem 11. Jahrhundert wurde Calatayud zu einer bedeutenden Stadt im Taifa-Königreich, bis die Eroberung durch Alfons den Ersten die spanische herrschaft herstellte. Mittlerweile war Calatayud nach Saragossa die zweitgrößte Stadt Aragins geworden. Die wechselvolle Stadtgeschichte ist noch weit länger – aber man sollte sie lieber bei einem Besuch erforschen!

Dass eine s. bewegte Geschichte bedeutende Baudenkmäler hinterlässt, darf man getrost annehmen. Es sind vor allem die vielen Türme im Mudejarstil, die ins Auge fallen. Am herausragendsten ist jedoch die maurische Festung Qal`at 'Ayyûb, die als die älteste – leider aber nur noch teilweise erhaltene – Festung Spaniens gilt. Die ersten Verteidigungsanlagen gehen auf das 8. jahrhundert zurück, im 9. Jahrhundert erfolgte der Restausbau. Der Bau gliedert sich in eine Hauptfestung mit . Türmen und . Teilfestungen. Auch in der unterhalb der Festung liegenden Stadt finden sich Bauten im Mudejarstil. Im Stadtzentrum findet sich die Kirche Santa Maria la Mayor, die von der UNESCO ins Welterbe integriert wurde. Weitere bedeutende Bauwerke sind die Kollegialkirche des Ordens von heiligen Grab, die Kollegialkriche der Virgen de la Pena und deren Ordenshaus voller Kunstschätze sowie die Barockkirche Juan del Real mit einem Gemälde von Goya. In den Stadtteilen Moreria und Juderia finden sich ein altes mauriasches bzw ein altes jüdisches Viertel.