Trotz einiger neuerer Wohnviertel an der Peripherie hat sich die ehemalige menorquinische Inselhauptstadt Ciutadella im Stadtkern ihren mittelalterlichen Charme bewahren können. Der Ort wurde einst von den Karthagern begründet und war bereits im 4. Jahrhundert Bischofssitz. Im Mittelalter wurde die Stadt bedeutender Handelsort. Die Engländer waren es, die den Regierungssitz 1792 nach Mao (Mahon) verlegten. Ciutadella blieb aber der Sitz des Bischofs und des Landadels, der seinen Wohlstand durch den Bau von ansehnlichen Stadtpalästen dokumentierte.
Der Ort bietet heute mit seinem malerischen Hafen, den Kirchen, Adelspalästen und engen, romantischen Altstadtgassen mit Kopfsteinpflaster einen wunderbaren Mix aus Tradition und Moderne. Insbesondere bauliche Einflüsse der maurischen Besetzung finden sich noch heute. Zugleich ist Ciutadella der Ort auf Menorca, der noch spanisches Flair vermittelt.
Nicht weit vom meist gut besetzten Hafen mit seiner Kneipen- und Restaurantszene findet sich die Plaza des Borne, der Hauptplatz des Ortes. Hier erinnert ein Obelisk an einen Piratenüberfall im Jahre 1558. Zuweilen, wenn die entsprechenden Wetterkonditionen zusammenkommen, können hier Riesenwellen entstehen, die Rissaga genannt werden.
Das Rathaus, das ehemals ein arabischer Palast für den Statthalter und anschließend Palast des Königs, lohnt ebenso eine Besichtigung wie die Kathedrale. Interessant sind auch das Steinbruchmuseum und die alte Windmühle mitten in der Stadt. Tapabars, Kunst- und Antiquitätenlädchen laden zum Bummeln ein. Kulturelles Highlight ist im Juni das Reiterfest.