Die Provinz Cordoba samt ihrer gleichnamigen Provinzhauptstadt kommt im Weltatlas gleich zweimal vor: in Argentinien existiert nämlich ebenfalls eine Provinz dieses Namens und eine gleichnamige Hauptstadt. Außerdem finden wir noch gleichnamige Orte in Kolumbien und Mexiko.
Wir beziehen uns hier aber auf eine der acht andalusischen Provinzen Spaniens im Tal des Flusses Guadalquivir, der die Provinz in zwei verschiedenartige Landschaften unterteilt. Im Norden liegt die s. genannte Sierra Morena, die durch Dörfer, karge Böden mit Viehweiden und Steineichenwald gekennzeichnet wird. Der Süden wird zunächst durch flaches Ackerland gezeichnet, bis die Landschaft nach und nach in eine Gebirgswelt mit kleinen Dörfern übergeht. Die Provinz Cordoba erstreckt sich auf fast 14000 Quadratkilometern und beherbergt etwa 800000 Einwohner. Fast 40% der Bewohner dieser Provinz siedeln in der Hauptstadt, die zugleich auch der touristische Brennpunkt der Provinz ist. Die nächsten größeren Orte sind Lucena und Puente Genil.
Die Provinzhauptstadt wurde bereits 152 vor Christus von den Römern begründet. Sie war bereits zu dieser Zeit Provinzhauptstadt und blieb es auch unter den nachfolgenden islamischen Besetzern. Bis zur Eroberung durch die Mauren im 8. Jahrhundert trieb man sehr erfolgreich Handel in Cordoba. Mit den Mauren kam die hoch entwickelte islamische Baukunst, die man heute besonders anhand der Hauptattraktion von Cordoba Stadt, der Mezquita mit ihren 856 gestreiften Säulen erleben kann. Diese Sehenswürdigkeit ist sowohl eine Kathedrale wie auch eine Moschee, in deren Gebetsnischen man typisch maurische Ornamente und Mosaiken finden kann. Das Gebäude gilt trotz der Tatsache, dass hier verschiedene Stile zusammengeflossen sind und der Bau von außen eher unscheinbar wirkt, als eines der bedeutendsten islamischen Bauwerke der westlichen Welt und wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt. Bemerkenswert ist auch der schöne Innenhof, der von Wasserläufen und Orangenbäumen gesäumt wird. Weitere Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt sind die Altstadt mit dem mittelalterlich anmutende Viertel La Juderia, dessen enge Gassen und blumengeschmückten Patios ebenfalls zum UNESCO Weltkulturerbe gehören, das Schloss Alcazar, eine Festung und eine alte Synagoge, die heute ein Museum beherbergt.
Sehenswürdigkeiten der näheren Umgebung sind vor allem die Reste der ehemaligen Palaststadt Medina Azahara , die Burg von Almodóvar del Río oberhalb eines weißen Dorfes und der Ort Priego de Córdoba mit seinen barocken Bauten. Zahlreiche Dörfer im andalusischen Stil lassen sich im südlichen Teil Cordobas besuchen. Auch hier finden sich überall historische Spuren aus römischer und maurischer Zeit.