Erwähnt man im Gespräch eine der Kanareninseln, wird mit einiger Sicherheit nicht El Hierro genannt. Das liegt daran, dass dies die kleinste und westlichste der Kanaren ist. Das heißt aber nicht, dass diese Insel nichts zu bieten hätte! Bereits Christopher Kolumbus segelte hier vorbei und vermerkte den Ort in seinem Logbuch, um dann bei seiner zweiten Reise hier Proviant aufzunehmen! Damals dachte man, hinter El Hierro sei die Welt zu Ende. Dazu passend wurden unter General Franco die Regimegegner hierher verbannt.
Die ganze Insel ist seit 2000 ein UNESCO Biosphärenreservat und zur Hälfte Naturschutzgebiet, weil sie über eine unglaubliche Vielfalt landschaftlicher Besonderheiten verfügt. Wir finden hier bis zu 1.000 . hohe Klippen neben vulkanischen Landschaften und trockenen Landstrichen. Es gibt alte Baumbestände, Wacholderdickichte und die größte Dichte an kleinen und erloschenen Vulkanen in dem gesamten Bereich. Man findet hier nicht den Massen- und Pauschaltourismus anderer kanarischer Inseln, sondern eher einen Öko- und Landschaftstourismus. Wanderer, Mountainbiker, Naturliebhaber und Tauchbegeisterte finden hier ihren Traum! Die meist ausgeglichenen Temperaturen werden durch einen ständig wehenden Wind in Schach gehalten.
An der Nordküste El Hierros findet man heute noch Riesenechsen. Angesichts dieser Landschaft kann man nicht mit weißen Badestränden rechnen. Der längste Strand auf El Hierro liegt im Westen, er hat roten Sand und oft Brandung. Zwei weitere kleine und geschütztliegende Strände sind bei Restina. Hier findet sich auch der größte Höhlenkomplexe der Insel. Erwähnenswert sind auch die vielen liebevoll angelegten Aussichtspunkte, die s. genannten Miradores. In einem fruchtbaren Tal bei El Golfo kann Wein und Obst angebaut werden. Die Bewässerung stellt die Einheimischen jedoch immer vor große Probleme, da der Regen im Vulkangestein versickert. Zisternen sind daher überall zu finden.
1912 entstanden die beiden Hauptgemeinden der Insel, Valverde und La Frontera. Zeitweilige Pläne der spanischen Regierung, hier eine Raketenbasis zu errichten, fielen Gott sei dank 1997 dem Rotstift zum Opfer! Regelmäßige Fähr- und Flugverbindungen machen El Hierro heute als Urlaubsort reizvoll und erreichbar.