Manche Orte sind zwar klein, aber dennoch bedeutend für eine Insel. El Paso im Ariadnetal auf La Palma war schon von jeher als Durchgangsstation in der Ost-West-Richtung wichtig. Die Infrastruktur ist entsprechend gut, insbesondere weil auch zahlreiche Ausländer hier Ferienhäuser besitzen und die küstennahe und doch zurückgezogene Lage des Ortes schätzen.
Im alten Ortszentrum befindet sich neben schönen Bürgerhäusern und einer alten Kirche auch ein Seidenmuseum. Man war hier aufgrund der vulkanischen Tätigkeit spätestens seit dem 16. Jahrhundert gezwungen, sich zum Überleben andere als landwirtschaftliche Tätigkeiten zu suchen und kam s. auf den Anbau von Maulbeerbäumen zur Produktion von Seide. Die letzten europäischen Seidenweber im Ort werden inzwischen stattlich subventioniert. Passend zu diesem Wirtschaftszweig züchtete man die Cochenille-Laus, die in Feigenkakteen lebt, um einen karminroten Farbstoff daraus herzustellen. Die Herstellung synthetischer Farbstoffe machte diesem Wirtschaftszweig allerdings inzwischen den Garaus.
Die bedeutende Wallfahrtskapelle Ermita Pino de la Virgen wird alle drei Jahre zum Mittelpunkt einer feierlichen Prozession, bei der man die Heiligenfigur nach El Paso „entführt“. Von El Paso aus kann man ideal zu Wanderungen in die bergige Landschaft der Umgebung aufbrechen. Man findet in dieser Gegend noch zahlreiche Gravuren der Ureinwohner im Felsengestein. Außerdem liegt in der Nähe der Nationalpark Caldera de Taburiente, der einen der größten vulkanischen Erosionskessel der Welt darstellt. Die Tiefe des Kessels und seinen Durchmesser erkennt man am Besten von oben. Man findet hier zahlreiche Quellen und tiefe Schluchten, die von den Wassermassen gegraben wurden. Den höchsten Aussichtspunkt der Insel markiert der Roque de los Muchachos mit seinen 2.426 Metern.