Wenn Sie einmal in der spanischen Provinz Navarra urlauben sollten, lohnt sich aus vielen Gründen ein Abstecher nach Elizondo. Die gleichnamige Gemeinde setzt sich aus 15 Ortschaften zusammen, die in den begrünten Hügeln des Pyrenäenvorlandes liegen. Im Baztan-Tal findet man heute noch zahlreiche Festungstürme, die auf frühere Grenzkonflikte in der Region hinweisen. In den zur Gemeinde gehörenden Dörfern sind Barockpaläste aus dem 17. Jahrhundert und Stammhäuser spanischer Adelsgeschlechter zu finden.
Der Ort Elizondo selbst teilt sich durch den Fluss Baztan in zwei Hälften. Hier stehen zahlreiche mit Wappen geschmückte Herrenhäuser mit Fachwerk und kleine Adelspaläste wie der Arizkunenea-Palast aus dem Jahre 1730. Auch das barocke Rathaus, der Datue-Palast, das Haus des Vizekönigs, die Santiago-Kirche und das Stadtviertel Beartzu sind sehr sehenswert. Über den Fluss führen zahlreiche Brücken. Der Ort hat viel ländliches Ambiente und seine Häuser verraten einiges vom Wohlstand der Bürger, die hier einst lebten. Doch wahr ist auch, dass viele Einwohner des Ortes nach Amerika ausgewandert sind, weil es wirtschaftliche nicht s. gut lief. Sie kehrten später als wohlhabende Kaufleute zurück. Andere hatten sich eine Stellung am spanischen Hof verschafft und waren dort zu Titeln und Reichtum gekommen. Heute werden in der Region qualitativ hochwertige Produkte erwirtschaftet, allen voran Fleisch von bester Qualität. Das schlägt sich auch in der regionalen Kochkunst nieder.
Interessant ist Elizondo auch, weil man von hier aus die Höhlen von Urdax und Zugarramurdi erreichen kann. Erstere sind zwar nicht s. bekannt wie letztere, lohnen sich aber umso mehr. Urdax ist ein Durchgangsort auf dem Jakobsweg. Die weit verzweigten Höhlen können besichtigt werden, außerdem gibt es zwei weitere prähistorische Fundstätten. Zugarramurdi war einst ein Gut, das zum Kloster San Salvador gehörte. Hier gab es im 16. und 17. Jahrhundert Hexenbräuche zu verzeichnen. Die Grotten, in denen solche Hexenversammlungen abgehalten worden sein sollen, liegen in der Nähe des Ortes. Besonders Mitte August ist ein Besuch hier interessant, weil dann das Fes. zu Ehren des Schutzheiligen stattfindet und ein Festessen in eben dieser Grotte abgehalten wird. Zu dieser Veranstaltung kommen immer viele Menschen aus den Nachbarregionen.