Viele Tourismusportale begnügen sich damit, die schon hinreichend bekannten Reiseziele aufzulisten und mehr oder weniger gut zu präsentieren. Ein kleiner Ort wie das malerische Erill la Vall in Katalonien. Provinz Lleida kann kaum je darauf hoffen, genannt zu werden. Zu Unrecht!
Erill la Vall liegt im Valle de Boi, einem wunderschönen Tal in den katalanischen Hochpyrenäen. Die sieben Dörfer hier wären mit Sicherheit dem Vergessen anheim gefallen, hätte nicht der Bau mehrerer romanischer Kirchen für historische Tiefe gesorgt. Man kann heute nicht mehr feststellen, wer die Baumeister und Ausstatter waren und warum sie ausgerechnet hier, abseits der damaligen Handelswege und bekannten Orte, Kirchen errichteten.
Die ländliche Architektur der Gegend ist gekennzeichnet durch die Verwendung der Materialien Holz, Stein und Schiefer. Mit der Kirche Santa Eulalia aus dem 12. Jahrhundert verfügt Erill la Vall über einen Sakralbau der lombardischen Romanik, der zum Unesco Weltkulturerbe gehört. Die Kirche mit dem sechstöckigen Glockenturm verweist auf die Bedeutung, die Erill la Vall im Mittelalter hatte und gilt als eine der bedeutendsten architektonischen Hinterlassenschaften dieser Zeit in Katalonien. Vollständig restauriert, bietet die Kirche in ihrem Inneren verschiedene Wandmalereien und Kopien bedeutender Skulpturen und enthält außerdem eine Dauerausstellung zur Geschichte der Kirche. Die Originale der ehemals vorhandenen Skulpturen sind mittlerweile auf zwei Museen verteilt worden.
Die Gegend um Erill la Vall eignet sich ideal für ausgedehnte Trekkingtouren und Wandergruppen. Im Valle de Boi finden sich, auf die umliegenden Dörfer verteilt, noch viele Elemente mittelalterlicher Bauart und oben erwähnte Kirchen mit Wandmalereien aus dem 12. Jahrhundert. Wer Erholung in herrlicher Umgebung und Ruhe vor dem Großstadtrummel sucht, ist hier bestens bedient.