Urlaub in Estella in Navarra

Eine Kleinstadt erreicht nur selten Bedeutung – es sei denn, sie ist Geburtsort eines berühmten Dichters oder Schauplatz historischer Ereignisse. Doch auch die geografische Lage an einer bedeutenden Handels- oder Pilgerstrasse kann einem Ort zum Ruhm verhelfen. Und zu touristischen Einnahmen! Dieses Glück ist Estella in der spanischen Provinz Navarra beschieden, denn der Ort liegt am berühmten Jakobsweg. Die Stadt an der Ega ziert ein Stadtkern mit mittelalterlichen Bauten der Romanik und Gotik. Obwohl Estella von einem der Könige Navarra. gegründet wurde, um den durchziehenden Pilgern eine Herberge zu geben, liegen ihre Ursprünge bei römischen und baskischen Siedlern. Der Ort wurde sogar zum Sitz des Königshofes erkoren. Der wirtschaftliche Aufschwung ließ nicht lange auf sich warten. Handwerker und Künstler kamen in die Gegend und hinterließen die Spuren ihrer Kunst. Im 13. Jahrhundert war Estella bereits ein wichtiger Handels- und Geldumschlagsplatz. Überschwemmungen und kriegerische Auseinandersetzung bereiteten dem Glanz dieser Zeit bald ein Ende.

Reise nach Estella

Historisch bedeutend ist die romanische Zisterzienserkirche San Pedro de la Rua. Auch der Palast der Könige Navarras, der heute ein Museum beherbergt, ist ein gelungenes Beispiel romanischer Profanbauten. Die bedeutendsten gotischen Bauten sind die Kirche Santo Sepulcro und das Santo Domingo-Kloster. Im Zentrum der Altstadt, zu beiden Seiten des Flusses, finden wir zudem Renaissance- und Barockpaläste. Der Rundgang führt weiter zum Ricoletaskloster, der Basilika Nuestra Senora del Puy, zum Santa Clara Kloster und den Ruinen von San Pedro de Lizarra. Vor der San Juan Kirche findet der mittelalterliche Markt statt, wo die Verkäufer in historischen Trachten ihre Ware. verkaufen. Neben verschiedenen Stadtfesten veranstaltet der Ort auch eine Woche mittelalterlicher Studien und eine Woche alter Musik. Geschichte wird hier wieder lebendig!
Wanderer zieht es eher in die Naturlandschaften der Umgebung.

Geboten sind der Naturpark Urbasa . Andía, der Naturpark Bertiz, den Buchewald von Irati – um nur einige zu nennen! . und die wundervolle Landschaft der Pyrenäen, in der verschlafene Dörfer und Täler erkundet werden können. Im von Bergen umgebenen Tal von Baztan finden sich zahlreiche Wehrtürme und Paläste aus alter Zeit. Vor allem Elizondo lohnt einen Abstecher, weil man vor dort aus zu den Höhlensystemen von Urdax und Zugarramurdi gelangen kann. Auch eine Wanderung auf einer Teilstrecke des Jakobsweges in den Ostpyrenäen bietet sich an. Der Weg beginnt in Roncesvalles. Unterwegs sollte man nicht versäumen, die hervorragende Küche des Landstrichs zu kosten, zu der die herben spanischen Weine perfekt passen!