In der heutigen schreibweise ist der Ort Gernika vielleicht nicht auf Anhieb allen Deutschen ein Begriff. Kunstinteressierte wissen jedoch sofort, wodurch dieses baskische Städtchen berühmt wurde. Pablo Picasso wählte nämlich den Ortsnamen für eines seiner berühmtesten Bilder aus: Guernika.
Wesentlich ist auch, dass Gernika eine der heiligen Städte der Basken war. Der Ort im Tal des Flusses Oka entstand erst 1366, aber bis dahin hatten hier bereits verschiedene Volksgruppen gelebt. Dass diese Gegend bereits in der Frühgeschichte bewohnt war, kann man an den Höhlenmalereien in der Santimamine-Höhle bei Kortezubi sehen. Der historische Wert der Malereien wird denen in der Höhle von Altamira gleichgestellt. Sehenswert ist auch heute noch der Baum an der Casa de Juntas del Senorío de Vizcaya, unter dem sich einst die Basken aus dem ganzen Land zu Ältestenversammlungen zusammenfanden. Es ist natürlich nicht mehr der Originalbaum, sondern ein jeweils aus dessen Samen neu gezüchtetes Exemplar, das seinen absterbenden Vorgänger ersetzte. Im Spanischen Bürgerkrieg wurde Gernika durch Bombenangriffe der Deutschen fast komplett zerstört. Picasso erhielt 1937 den Auftrag, anlässlich der Pariser Weltausstellung ein Gemälde für den spanischen Pavillon zu erarbeiten. Es wurde eine grandiose Anklage gegen den Krieg. Das Bild Picassos kann heute im spanischen Museum Reina Sofia in Madrid angesehen werden.
Die Gegend, in der Gernika liegt, wird zum Urdaibai-Biosphärenreservat gerechnet – einem der bedeutendsten Naturareale Spaniens. Weitere Besichtigungsziele sind die Santa María Kirche, das Euskalerria-Museum und der Friedenspark mit Kolossalskulpturen von Eduardo Chillida und Henry Moore.