Die Stadt Gerona ist die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz Kataloniens. Sie hat etwa 85000 Einwohner und liegt am Zusammenfluss der Flüsse Onyar und Ter, etwa 35 Kilometer landeinwärts von der Costa Brava. Früheste Bewohner der Stadt waren vermutlich die Iberer, später kamen die Römer, Westgoten und Mauren. Alte Befestigungsanlagen aus karolingischer Zeit blieben erhalten, zum Beispiel Teile der Stadtmauer.
Im 12. Jahrhundert erhielt Gerona die Stadtrechte und hatte eine große jüdische Gemeinde. Ihr Ende kam, als 1492 die katholischen Könige alle Juden vertrieben. Das ehemalige jüdische Stadtviertel in Girona, der Call, ist eines der best erhaltenen Judenviertel Europas und unbedingt eine Besichtigung Wert. Die Synagoge und die arabischen Bäder aus dem 12. Jahrhundert sind ebenfalls unversehrt erhalten geblieben. Seinerzeit gab es zahlreiche römisch geprägte Bauwerke, die in späteren Zeiten durch gotische Elemente ergänzt wurden. Beispiele für diese Zeit sind das Kloster Sant Pere de Galligants und der Carlymany Turm sowie ein gotisches Langhaus mit barocken Einflüssen. Die weitere Geschichte der Stadt blieb nicht von wechselvollen Schlachten und Besitzwechseln verschont. Selbs. Napoleon eroberte 1809 die Stadt nach sieben Monaten Schlachtgetümmel.
Bemerkenswert ist die wunderbare und den Fußgängern vorbehaltene Altstadt Gironas mit ihren Arkaden und steilen Gassen. Prominenter Bezugspunkt ist die Kathedrale aus dem 11. Jahrhundert. Die Altstadt mit ihren bunten Häusern hat einen mittelalterlichen, aber keineswegs düsteren Charakter und gefällt einem vor allem durch die vielen Brücken über den Fluss Onyar. Unbedingt sollte man einen Spaziergang auf der alten Stadtmauer genießen, von der aus man einen phatastischen Blick über die Stadt genießen kann, die ansonsten modern ist. Das Filmmuseum, das Museum für jüdische Geschichte sowie Kunst- und archäologische Sammlungen bergen sehenswerte Kulturschätze aus den genannten Zeiten.