Der kleine Ort Guadalest in der Sierra de Aixorta wurde nach dem Rio Guadalest benannt, der zu seinen Füßen das Tal durchfließt. Die hübschen Häuser scheinen zum Teil wie in die Felsformationen hineingefügt und man blickt über ein tiefes Tal auf einen Stausee und ein Felsmassiv, das mit Pinienwäldern bewachsen ist. Dieser Ort in den Bergen verzeichnet nur 200 Einwohner, ist aber dennoch eines der beliebtesten Ausflugsziele der Costa Blanca. Ob es nun die kunsthandwerklichen Lädchen mit Keramiken, Glasarbeiten und Stickereien sind oder die einmalig schöne Landschaft, spielt letztlich keine Rolle. Manche Orte haben einfach das Flair des Besonderen! Zur Hauptreisezeit und am Wochenende darf man daher dankbar sein, wenn man überhaupt einen Parkplatz in der Nähe des Ortes findet!
Guadalest wurde wegen seiner architektonischen Gegebenheiten und engen, mittelalterlich anmutenden Gassen zum kunsthistorischen Baudenkmal ernannt. Den Ortskern erreicht man nur über einen natürlichen Tunnel. Damit war der Schutz des Ortes vor feindlicher Übernahme in der Vergangenheit gesichert. Das Burgviertel und das Viertel von Arrabal gehören zu den meist fotografierten Urlaubsimpressionen der Gegend. Die Burg San Jose stammt aus dem 11. und 12. Jahrhundert und geht auf die maurischen Besetzer zurück, die den Ort auch gegründet hatten. Zwei Erdbeben haben sie mittlerweile in großen Teilen zerstört. Doch interessant ist, dass die Burg einst den gesamten Ortskern umfasste und schützte! Auch der Kirchturm, der auf der Höhe eines Felsens thront, sollte nicht übersehen werden. Interessant ist weiterhin das Gefängnis aus dem 12. Jahrhundert, das sich im Rathaus befindet. Mehrere Museen mit selten gezeigten Artefakten sind hier ebenfalls zu finden: ein Foltermuseum, ein Puppenmuseum, ein Völkerkundemuseum und zwei Miniaturmuseen.
In den ersten beiden Juniwochen feiert man hier die regionale Fiesta, deren Höhepunkt der Tag der Touristen ist. Wer an diesem Tag hierher kommt, erhält eine riesige Paella zur Begrüßung.