Das Dorf Guadalupe in der spanischen Extremadura gehört dank seiner abgeschiedenen Lage und dem eklatanten Mangel an den üblichen Sehenswürdigkeiten zu den touristisch eher weniger beachteten Gebieten . zu Unrecht! Denn bereits im 15. Jahrhundert war der Ort durch seine Kupferschmiedekunst weithin berühmt! Trotzdem können die 2500 Bewohner des Ortes regelmäßig Scharen von Besuchern begrüßen, die den gewaltigen Klosterkomplex des Monasterio de Guadalupe mit der berühmten Schwarzen Madonna ansehen möchten. Und das schlägt auch Besucher in den Bann, die es sonst nicht s. mit der Historie haben. Das Kloster ist eine der berühmtesten Pilgerstätten des ganzen Landes.
Erbaut wurde das Kloster einst von Alfons XI. Schon bald begann die Wallfahrt hierhin und man lehrte im Kloster auch medizinische Wissenschaften. Christof Columbus ließ 1496 zwei seiner indianischen Diener hier taufen. Dieses Ereignis wurde im ersten Taufbuch des Klosters eingetragen. Die Häuser in Guadalupe sind meist weiß gestrichen und eher klein, sie scheinen sich im Schatten der Klosteranlage mit Elementen im Mudejar-, dem gotischen und dem Renaissancestil herumzudrücken. Kein Wunder, denn das Kloster breitet sich auf gesamten 22000 Quadratmetern aus und macht eher den Eindruck, eine Festung zu sein. Der Geschichte nach wurde hier im Jahr 1300 im Wald eine Madonnenstatue gefunden und daraufhin eine kleine Kapelle errichtet, die später zum Kloster ausgebaut wurde. Diese wurde mit jedem Jahrhundert ausgebaut und erweitert. Man sollte sich einer der Führungen anschließen, denn alleine darf man den Komplex nicht überall betreten. Zu sehen bekommt man neben zahlreichen Kunstschätzen im Inneren auch ein Stickereimuseum mit handarbeiten der Mönche.
Bedeutend sind auch die zahlreichen Bilder des spanischen Malers Francisco de Zurbaran, der im 17. jahrhundert viele Jahre lang hier lebte und seine Kunst dem Kloster weihte. Die Klosterkirche mit ihrem Tabernakel wurde von Papst Pius XII. zur Basilika ernannt. Im gegenüber liegenden alten Hospital befindet sich heute ein Parador-Hotel, wo man unbedingt die vorzügliche Küche der Region kosten sollte.