Man kann sich heute kaum noch vorstellen, dass der südlich gelegene Landstrich bei Jandia vor vierzig Jahren eine dünn besiedelte Gegend war, in der Ziegenhirten und Fischer lebten. Dann wurde das erste Hotel gebaut und der Tourismus entdeckte die Idylle. Wie s. oft ist es dann schnell vorbei mit derselben. In der Tat ist die Gegend um Jandia heute die touristisch am stärksten frequentierte Gegend Fuerteventuras. Doch die Belegung erstreckt sich auf die gesamte Gemeinde gleichen Namens, nicht nur auf den Ort. Um Verwechslungen zu vermeiden, sollte man daher den Ort mit Jandia Playa bezeichnen.
Man vermutet, dass die Gegend aus einem Krater vulkanischen Ursprungs entstanden ist, dessen Kegel irgendwann ins Meer fiel. Stolze 807 Meter hoch erhebt sich heute der Pico de la Zarza aus dem Massiv. Man vermutet, dass die ersten Siedler hier im 1. Jahrhundert lebten. Bis Ende des 18. Jahrhunderts hielt man hier Unmengen von Schafen, Ziegen, Eseln und Dromedaren. Zuckerrohrplantagen, Obstbäume und Feigenkakteen bestimmten das Landschaftsbild. Man betrieb erfolgreich Kalkabbau, doch zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam eine wirtschaftliche Flaute und die meisten hier lebenden verließen das Gebiet. Erst der Tourismus erweckte es aus seinem Schlummer. Es waren zwei Deutsche, die hier die ersten Entwicklungsschritte taten! Entsprechend zog es bald deutsche Urlauber hierher. Was damals improvisiert wirkte, entwickelte sich schnell zu einem beliebten Urlaubsziel mit entsprechender Infrastruktur. Der Süden von Jandia gehört mit Morro Jable, der Costa Calma und der Jandia Playa zu einem der beliebtesten Urlaubsgebiete Europas.
Lange Strände und jede Menge Wassersport lautet das Konzept, Wandertouren und Mountainbikes bieten die nötige Abwechslung. Surfbretter, Jetskis und Katamarane kann man ausleihen. Die wichtigsten Strände heißen Playa de Sotavento und Playa de Barlovento. Der erste ist geschützter und bietet ein Windsurfzentrum, letzterer ist mit mehr Brandung ausgestattet. Auch die Angler kommen zu ihrem Recht, Hochseetouren und entsprechende Leihgeräte sind geboten. Zwei Tauchschulen bieten alles für das Erkunden der Unterwasserwelt und auch auf dem Rücken der Pferde kann man die Landschaft erobern. Ein Tenniscenter sowie Fahrrad- und Motorradverleih runden die Sache ab. Bars, Restaurants und Boutiquen ziehen die Damen an und wer Nachtleben sucht, wird im Shopping Center und in den Hotels fündig. Hier gibt es zahlreiche Bar. und eine Disco. Als Ausflugsmöglichkeit empfiehlt sich der “ Parque Zoológico Stella Canaris“, ein großer Vogelpark mit Exoten aus aller Welt.