Jerez de la Frontera . Wiege des Sherry. Den meisten Menschen ist ein Sherry als Aperitif bekannt . aber im Grunde müsste er eigentlich Jerez heißen. Die Bezeichnung des köstlichen Getränkes, das seine Wiege hier in Jerez de la Frontera hat, entstand der Legende nach durch einen Hörfehler. Mag das nun stimmen oder nicht: aus Jerez wurde jedenfalls Sherry.
Unter der Herrschaft der Almovariden wurde Jerez eine der wichtigsten Städte des historischen Al-Andalus. Das spätere Wachstum profitierte insbesondere vom Ruhm des Christoph Kolumbus nach 1492 und der Produktion des Sherrys ab 1900. Jerez ist das Zentrum der Sherryproduktion in der Provinz Cadiz.
Mit knapp 200000 Einwohnern hat die ehemalige Grenzstadt (daher der Namenszusatz de la Frontera) jede Menge zu bieten. Bekannt wurde der Ort auch durch seine Formel . Rennen, den Flamenco und die königlich-andalusische Reitschule. Die außergewöhnliche Reitkunst der Andalusier kann man in der Real Escuela Andaluz del Arte Ecuestre bestaunen. Das alljährlich im Februar stattfindende Flamencofestival kann sich international durchaus messen, mehrere Größen des Flamenco wurden in Jerez geboren. Sehenswert ist die Kathedrale im Barockstil, die auch zahlreiche gotische und neoklassizistische Elemente aufweist. Gleich daneben stehen die Reste einer alten arabischen Wehrmauer und der Alcazar aus dem 12. Jahrhundert. Verschiedene Renaissancepaläste und Kirchen aus dem 15. Jahrhundert ziehen Besucher von Jerez in ihren Bann. Im Museo de Relojes kann man über 300 Uhren bestaunen. Zahlreiche Bodegas bieten das Vergnügen, die verschiedenen Tapas und Sherryarten zu studieren.
Besichtigen sollte man auch das südlich der Stadt gelegene Karthäuserkloster aus dem 15. Jahrhundert, das als bauliche Glanzleistung der spanischen Renaissance gilt. Der Nationalpark Cota de Donana lohnt als einmaliges Naturreservat für mehr als 200 Vogelarten ebenfalls den Besuch. Für Urlauber, die auch weitere Ausflüge machen möchten, empfiehlt sich das sehenswerte Sanlucar de Barrameda an der Mündung des Guadalquivir, wo man den Manzanillawein und Langostinos probieren sollte, sowie Cadiz als älteste Stadt Europas. Immer wieder stößt man im Hinterland auf die berühmten weißen Dörfer Andalusiens.