Neben den Balearen dürften die Kanarischen Inseln in der Beliebtheitsskala der Deutschen ganz vorn liegen. Sie liegen im Atlantik und gehören seit 1492 zu Spanien, obwohl sie geografisch zu Makronesien gerechnet werden. Die Kanaren sind eine paradiesische Inselkette mit herrlichen Stränden und ganzjährig mildem Klima, das durch die Passatwinde bestimmt ist. Wer hier einen Massentourismus und ein ähnlich abgefahrenes Nachtleben wie auf den Balearen erwartet, muss allerdings enttäuscht werden.
Die Inselgruppe besteht aus den Inseln Gran Canaria, Fuerteventura, Lanzarote, Teneriffa, La Palma, La Gomera und El Hierro sowie einigen kleineren Inseln wie Alegranza, Graciosa, Montaña Clara, Roque del Este, Roque del Oeste oder Los Lobos. Die landschaftlichen Unterschiede zwischen den einzelnen Eilanden sind beträchtlich und daraus entwickelte sich auch eine unterschiedliche touristische Nutzung. Gomera, El Hierro und La Palma empfehlen sich für Naturfreunde, Trekkingbegeisterte und Wanderer, Fuerteventura kann mit herrlichen Stränden, Surfspots und ausgedehnten FKK- Gebieten punkten, Gran Canaria bietet neben guten Stränden auch Wälder. Gemeinsam ist allen Inseln ihr vulkanischer Ursprung. Wir finden außerdem neben zahlreichen Naturschutzgebieten vier spanische Nationalparks: den Nationalpark Teide auf Teneriffa. den Timanfaya-Nationalpark auf Lanzarote. die Caldera de Taburiente auf La Palma und den Nationalpark Garajonay auf La Gomera.
Die kanarischern Ureinwohner nannte man Guanchen. Man weiß bis heute nicht allzu viel über sie, aber ihre Spuren sind überall zu finden. Die alten Griechen und Römer kannten die Kanaren bereits und auch Christopher Kolumbus kam nicht an ihnen vorbei, ohne hier Vorräte zu bunkern. Man baut heute hier vor allem Bananen und Tomaten an, ehemals war Zuckerrohr ein bedeutender Wirtschaftszweig. Auch die Gewinnung eines Farbstoffes aus der Cochenillelaus war ertragreich. Oft genug sorgten jedoch Vulkanausbrüche, Piratenüberfälle und Dürreperioden für Auswanderungswellen, s. dass der Tourismus als Verdienstquelle wie ein Segen erschien. Mit ihm kamen auch die Residenten, die sich hier dauerhaft niederließen.
Neben dem Badeleben mit zahlreichen Wassersportmöglichkeiten und den Wander- und Trekkingtouren bietet sich das Erleben einer vulkanisch geprägten Landschaft mit spektakulären Felsschluchten, die zahlreiche historische Spuren alter Besiedlung trägt. Auf La Gomera findet man noch eine alte Pfeifsprache vor. Architektonisch und kulturell ist besonders der Künstler und Naturschützer Cesar Manrique erwähnenswert, der die kanarische Identität erheblich prägte. Religiöse Prozessionen, ausgelassene Fiestas und der Karneval prägen den Festtagskalender. Wer sich in außergewöhnlicher Landschaft erholen will, ist gier genau richtig!