Gegründet wurde die Stadt Leon im Jahre 68 von einem römischen Kaiser, der hier eine Legion stationierte, die aufständische Bergbewohner zweier Nachbarprovinzen in Schach halten sollten. Nebenbei sorgten die Legionäre auch dafür, dass die Goldtransporte nach Las Medulas nicht überfallen wurden. Das Ende des Römischen Reiches kam und die Westgoten fielen ein. Die kastilische Provinzhauptstadt Leon wurde danach, ab 712 mehr als 150 Jahre von Mauren besetzt, bevor sie zurückerobert werden konnte. Heute leben hier 140.000 Einwohner in der einstigen Hauptstadt des Königreiches Leon. Dass man an einem solchen Ort zahlreiche historische Spuren vermutet, liegt auf der Hand.
Wer im Frühjahr zur Osterzeit herkommt, kann die feierlichen Karfreitagsprozessionen miterleben. Leon war schon seit jeher eine wichtige Station auf den berühmten Jakobsweg nach Santiago de Compostella. Die durchziehenden Pilger veranlassten Händler, Künstler und Handwerker, sich hier niederzulassen. Die Stadt erblühte im 13. Jahrhundert und konnte mit dem 16. Jahrhundert auch durch den Viehhandel zu Wohlstand gelangen. Diese Blütezeit dauerte bis zum 19. Jahrhundert. Eines der schönsten Beispiele der spanischen Frühgotik ist die prachtvolle Kathedrale Leons mit ihren Glasfenstern. Weitere Schmuckstücke der Baukunst sind die Basilika San Isidoro, in der sich das Pantheon der leonischen Könige und zahlreiche romanische Fresken befinden, und ein bauliches Frühwerk von Antonio Gaudi, die Casa de Botines, die ein bedeutendes Handelshaus gewesen ist und heute eine Bank beherbergt. In der Altstadt finden sich noch Reste der Stadtmauern und derrömischen Besiedlung.
Sehenswerte Ziele in der Umgebung der Stadt sind die Orte Puerto de Pajares, Benavente und Astorga.