In Zeiten der Römer kannte man Merida als Augusta Emerita. Der Ort in der spanischen Extremadura wurde 25 vor Christi Geburt gegründet und diente verdienten Kriegsveteranen der Spanienfeldzüge als Ruhesitz. Konstruiert wurde die Stadt nach typisch römischem Vorbild.
Augusta Emerita wurde bald zur Hauptstadt des antiken Lusitaniens. Heute ist Merida allein schon wegen seiner gut erhaltenen römischen Bauwerke eine Reise wert! Die 2000 Jahre alte Staumauer rund um den Cornalvo Stausee und das Aquädukt Los Milagros zeigen noch heute von den technischen Fähigkeiten der damaligen Baumeister. Zahlreiche weitere Gebäude und Ruinen halten die alten Römer hier noch lebendig. Und zwar s. lebendig, dass man als Einheimischer zuweilen auf seinem Acker oder in seinem Keller gräbt, und zugleich hofft und fürchtet, man werde auf bedeutende römische Relikte stoßen, die zur Enteignung des Grundstücks führen könnten. Kein Wunder, dass die Unesco den ganzen Ort zum Weltkulturerbe ernannte.
Sehenswert ist das alte römische Amphitheater Teatro Romano, das mit 6000 Plätzen aufwarten konnte und hervorragend erhalten ist. Es wurde der Stadt einstmals von Kaiser Agrippa geschenkt und dient heute der Veranstaltung von Internationalen Theaterfestspielen, bei denen alljährlich im Juli erstklasige Ensembles antreten. Damit aber nicht genug, existiert ein zweites Amphitheater aus dem Jahre . vor Christus mit 14000 Plätzen, das einst für Wagenrennen herhalten musste. In seinen abdeckbaren Gräben wurden zuweilen auch Seeschlachten dargestellt. Eine Brücke über den Fluss Guadiana und das Mus. del Arte Romano sollte man sich ebenfalls ansehen, denn nie wieder bekommt man in Spanien s. viel Römisches Reich in s. gutem Erhaltungszustand zu sehen.
Das Nationalmuseum für römische Kunst ist eine der bedeutendsten Ausstellungsbauten der Welt. Weitere sehenswerte Römerbauten sind der Trajansbogen, das Aquädukt San Lazaro, die Brücke über den Albarregas, der römische Zirkus sowie die Naturparks rund um die Stauseen Proserpina und Cornalvo. Außerdem gibt es eine von Mauren errichtete Alcazaba mit einer Zisterne, die seinerzeit aus zwei westgotischen Pfeilern errichtet wurde. Im nahen Dorf Alange kann man weithin berühmt gewordene Heilquellen besuchen.