Eine Gemeinde, die kilometerlange goldgelbe Strände an türkisblauen Buchten ihr Eigen nennen kann, braucht sich keine Sorgen über ihre wirtschaftliche Lage zu machen – zumal, wenn sie auf Fuerteventura liegt. Die Stadt Pajara im Süden der Insel wirkt fast wie eine Oase in einem Tal, in dem den Bergen zum Trotz Hibiskus, Oleander und Bougainvillea blühen. Man sieht dem Ort an, dass er auf der Sonnenseite des Wohlstandes leben kann. Man hat ein Freibad gebaut und etliche Gutshäuser saniert. Doch der Ortsname sagt, dass es früher eine Gegend war, wo es nur Rebhühner gab. Zum ersten Mal urkundlich erwähnt wird Pajara 1612, man lebte damals von Ackerbau und Viehzucht, Fischfang und Handel. Nebenerwerb waren der Kalkabbau und die Produktion des Farbstoffes Cochenille aus Schildläusen. Periodische Hunger- und Dürrezeiten wechselten sich mit Emigrationswellen ab, von Wohlstand keine Spur. Für viele Orte auf Erden hat erst der Tourismus ein Überleben ermöglicht.
Pajara wird durch ein . meist ausgetrocknetes . Flussbett in zwei Hälften geteilt. Man genießt bei Tapas und Cafe con Lech. entspannt den Morgen in der Bar oder bummelt durch die Aula de la Naturaleza, in der man die Pflanzenwelt Fuerteventura. bestaunen kann. Die Kirche aus dem 17. Jahrhundert hat ein Portal mit aztekisch anmutenden Verzierungen, die einige Rätsel aufgeben. Um das reiche Innenleben aus dem Barock betrachten zu können, muss man einen Obulus entrichten, damit Licht werde! Im Juli und August feiert man die Fiesta der Schutzpatronin, zu der die Madonnenfigur aus der Kirche durch das Dorf getragen wird. Vor dem modernen Rathaus findet sich eines der alten hölzernen Schöpfräder, die mit Hilfe eines Esels in früheren Tagen Grundwasser ans Tageslicht brachten. In der Casa del Artesano wird dem Besucher Kunsthandwerk und traditionelle Stickerei der Region angeboten. Man findet im Ort noch etliche Häuser im traditionellen Stil der Kanaren. Sehenswert sind auch der außerhalb des Ortes liegende Friedhof und die Lohgerberei. Auf dem Weg dorthin fallen einem die Kakteenfelder auf, die einst der Produktion der Cochenille dienten, aber auch schmackhafte Kaktusfeigen lieferten. Man restauriert derzeit auch die alten Wasserspeicher und andere an damaliges Leben erinnernde Kulturgüter.