Mitten in den Getreidefeldern und Flussebenen der Tierra de Campos ragt sie auf, die historische Kulisse der kastilischen Stadt Palencia. Es dürfte kaum einen Ort in der Region geben, der historisch nicht bedeutsam gewesen wäre und reiches kulturelles Erbe bewahrt. So finden sich auch hier die Spuren historischer Ereignisse und die baulichen Hinterlassenschaften mehrerer Besetzer, die Jahrhunderte blieben. Nicht umsonst liegt Palencia an der s. genannten Romantikroute, die touristisch bedeutsame Ziele miteinander verbindet.
Das wohl wichtigste Bauwerk in der ummauerten Altstadt ist auch hier die Kathedrale aus dem 14.Jahrhundert. Man nennt sie „Die schöne Unbekannte“ und sie wirkt von außen eher schmucklos. Im Inneren befinden sich jedoch zahlreiche sehenswerte Kunstschätze. Vor allem iIm Dommuseum kann man wertvolle Gobelins und Skulpturen sehen. Der Spaziergang durch das traditionelle Marktviertel mit seinen Kneipen und zur arkadengeschmückten Plaza Mayor bietet den Blick auf das Rathaus oder die Ruinen des Klosters San Francisco aus dem 13. Jahrhundert, in dessen Sakristei jedoch eine wertvolle Täfelung im Mudejarstil erhalten ist. Zahlreiche Kirchen lohnen das Ansehen, insbesondere die romanische Santa Maria del Camino mit ihren wertvollen Skulpturen. Ein ehemaliges Spital am Jakobsweg wurde zum Restaurant umgebaut und lohnt den Besuch. Zum Shoppen sollte man in die Calle Mayor gehen.
Ehemals war Palencia ein bedeutendes Zentrum der Textilmanufaktur. Die größte Blütezeit lag im Mittelalter. Unter König Alfonso VIII. wurde die Stadt gar königliche Residenz und auch die Gründung der ersten spanischen Universität geschah hier. Heute gibt ein Archäologisches Museum Auskunft zur Historie und ein Museum mit zeitgenössischer Kunst steht auch zur Verfügung. Zur Erholung kann man die vielen Grünflächen an den Ufern des Carrion nutzen, wo eine römische Brücke die Ufer quert und den alten Stadtteil an der linken Uferseite mit dem moderneren Palencia verbindet.
Reisende auf der Romantikroute können Ausflüge zum Kloster Santa María in Aguilar de Campoo oder zu den Sehenswürdigkeiten von Carrión de los Condes in Erwägung ziehen. Außerdem bieten sich entlang dieser Route die Kirche San Martín in Frómista, die Wallfahrtskapelle San Pelayo in Perazancas oder das Kloster Santa María de Mave als Besichtigungsziele an.