Fragt man jemanden, was er über Pamplona weiß, fällt ihm aller Wahrscheinlichkeit nach der berühmte Stierlauf durch die engen Straßen ein, den der Schriftsteller Ernest Hemingway in seinem Buch „Fiesta“ beschrieben hat. Wer dieses Spektakel einmal erleben möchte, muss in der ersten und zweiten Juniwoche anreisen. Die Stierläufe finden im Rahmen einer größeren Fiesta zu Ehren des Schutzpatrons statt. Ob es allerdings ratsam ist, mitzulaufen, sei dahin gestellt. Man braucht auf jeden Fall ausreichend Kondition und sollte die Gefahren nicht unterschätzen!
Nun ist ja Stierkampf nicht jedermanns Sache und Gott sei dank auch nicht der einzige Aspekt, unter dem man diese spanische Stadt in der Provinz Navarra sehen und erleben kann. In der Region um Pamplona wachsen ausgezeichnete spanische Weine, die perfekt zur deftigen Küche passen. Außerdem finden sich in Navarra noch lebendige Volksbräuche der etwas ungewöhnlicheren Art. Pamplona selbst liegt in der fruchtbaren Niederung des Flusses Arga. Die erhaltene Altstadt bietet tiefe Einblicke in die Geschichte des Ortes, aber auch die Moderne leuchtet immer wieder auf. Der römische General Pompejus war es, der im Jahre 75 vor Christus den Ort gründete. Im 10. Jahrhundert erlangte die Stadt große Bedeutung als Königreich. Die Anlage des Jakobsweges durch die Stadt tat ein Übriges, um die Bedeutung Pamplonas zu mehren. Zum Besichtigen bieten sich das Rathaus und die gotische Kirche San Saturnino an, außerdem die Camara de Comptos aus dem 13. Jahrhundert. Sie beherbergte einst den Rechnungshof der Provinz. Im Museum der Stadt kann man archäologische Fundstücke und Kunstwerke besichtigen. Bauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert finden sich an der Plaza del Castillo. An der Kathedrale im Stadtviertel Navarreria wurde mehrere Jahrhunderte gebaut. In ihrer Umgebung finden wir auch alte Adelshäuser und Stadtpaläste. Nicht übersehen sollte man auch die zahlreichen Restaurants mit der Küche der Region.
Naturliebhaber werden sich eher für die Umgebung der Stadt interessieren. Wanderer und Naturliebhaber finden in den Naturschutzgebieten und Pyrenäen ein reichhaltiges Angebot an Wanderwegen und erlebbaren Landschaften. Im Westen Pamplonas befindet sich der Naturpark Urbasa . Andia und der Naturpark Bertiz, in den Pyrenäen warten zahlreiche Dörfer auf Entdeckung. Interessant ist besonders das Valle de Baztan mit seinen mittelalterlichen Ortskernen. Ferner lohnen die Höhlensysteme von Zagarramurdi und Urdaz eine nähere Erkundung.
Im Festtagskalender steht natürlich die bereits erwähnte Fiesta von San Fermin mit ihren vielfältigen Veranstaltungen und den Stierläufen ganz oben. Ähnliche Veranstaltungen bieten auch die umliegenden Orte Tudela oder Estella, nur später im Jahr.