Manch einer denkt möglicherweise beim Hören des Ortsnamens Salamancha flüchtig an die Stadt, die für immer untrennbar mit dem literarischen Helden Don Quixote verbunden war. Irrtum! der gute Mann kam aus dem kastilischen La Mancha. Doch wissen wir nun mehr über diesen Landstrich? Manch einer weiß nicht, dass diese Provinz eine Unterprovinz Kastilien-Leon. ist. Immerhin: mit dem Begriff Kastilien verbinden wir schon mehr. 370000 Bewohner hat die Provinz Salamanca, davon leben knapp 50% in der gleichnamigen Hauptstadt. Der Rest der Bevölkerung siedelt in Städten wie Bejar, Ciudad Rodrigo oder Santa Marta de Tormes oder kleinen Dörfern. Die meisten dieser Namen sagen uns nicht viel über das, was wir hier als Urlauber erleben können.
Umso bekannter ist die Hauptstadt! Im Jahre 2002 war sie Kulturhauptstadt und wegen ihrer Universität ist es auch eine sehr lebendige Stadt mit legendärem Nachtleben. Die Stadt liegt am Rio Tormes in einem eher kargen Umland, das von Landwirtschaft und Viehzucht geprägt ist. Die Universität von Salamanca ist nicht nur die älteste Spaniens, sondern sogar eine der älteste Europas, gegründet im Jahre 1218! Berühmte spanische Dichter wie Miguel Cervantes Lope de Vega oder Calderon de Barca studierten hier und Christopher Kolumbus verteidigte seine Reisepläne. Die beiden Kathedralen der Stadt stammen aus verschiedenen Jahrhunderten, bilden aber einen Komplex. Der gegenüber liegende Bischofspalast diente General Franco während des spanischen Bürgerkrieges als Hauptquartier. Die Plaza Mayor war ehemals eine Stierkampfarena. Interessant auch der mit Muscheln verzierte Stadtpalast, der auf die Pilger auf dem Jakobsweg hinweist. Die Muschel war das Symbol der Pilgerschaft. Eine alte Römerbrücke ist erhalten geblieben. Unter der Herrschaft der Römer wurde die Stadt nämlich zu einem wichtigen Handelsort. Später kamen die Mauren, 1085 die Reconquista. Die Folge war, dass die Stadt weitgehend zerstört wurde. Nach dem Wiederaufbau folgte eine neue Blütezeit.
Ebenso reizvoll ist Ciudad Rodrigo. Die Stadt wurde zum kunsthistorischen Baudenkmal erklärt, weil sie hinter ihren imposanten Stadtmauern aus dem 12. Jahrhundert einmalige Kunstschätze und historische Bauten bewahrt hat. Sie sind Hinterlassenschaften einer wechselvollen Geschichte. Die meisten Gebäude stammen aus dem 15. und 16. Jahrhundert, als die größte Blütezeit war. Überall stößt man in der Stadt auf Herrenhäuser und Renaissance-Paläste. Auf einer Anhöhe liegt die Burg aus dem Jahre 1372. Die Kathedrale, die zwischen 1165 und 1550 gebaut wurde, ist der wichtigste Sakralbau. Nach dem Stadtbummel lohnt es sich, einen Ausflug in die Umgebung zu machen, denn viele umliegende Dörfer beherbergen vorrömische Baudenkmäler, insbesondere Irueña. La Alberca und Lerilla. Der Karneval von Ciudad Ridrigo ist dem Stier gewidmet, entsprechend finden auf der Plaza Mayor Stierkämpfe und andere Veranstaltungen statt.