Genau gesagt heißt der Ort korrekt San Lorenzo El Real de El Escorial, aber man darf vermutlich auch kurz San Lorenzo sagen. Seinen langen Namen verdankt das Städtchen der berühmten Klosteranlage El Escorial, die einst unter dem König Phillip II, errichtet wurde und daher auch an ein Schloss erinnert. Seinen Bau verdankt das Kloster einem Schwur, den Phillip II anlässlich der Schlacht gegen den französischen König Heinrich II getan hatte. Im Falle eines Sieges wollte er ein Kloster zu Ehren des Heiligen Laurentius errichten. Die Wahl des bauortes überließ Phillip II seinen Astrologen. Wer auf Städtereise in Madrid weilt, sollte den Weg hierher finden, um dem größten Renaissancebau der Welt seine Referenz zu erweisen.
Genau 330.000 Quadratmeter wurden bebaut; nur der Vatikan nimmt mehr Fläche ein. 2.000 Räume mit 16 Innenhöfen, 12 Kreuzgängen und 88 Brunnenanlagen wurden errichtet. Zum Kloster gehören unter anderem eine Bibliothek, der Sommerpalast, eine Schule und eine Kirche. Ganze 21 Jahre Bauzeit brauchte es, bis die Klosteranlage fertiggestellt war. Sie beeindruckt auch heute durch die strenge Formensprache und die ungeheure Größe. Besonders hervorzuheben sind der Thronsaal, die große Kapelle, das Pantheon mit seinen Königsgräbern und das Museum im Sommerpalast des Königs sowie eine bedeutende Gemäldesammlung mit Werken von Tizial, Bosch oder El Greco. Die riesige Anlage wurde 1984 von der UNESCO ins Weltkulturerbe aufgenommen. Die Spanier bezeichnen es gar als das achte Weltwunder.
Wer noch zeit hat, kann einen Ausflug in die nahe Sierra de Guadarrama
machen, die als Naherholungsgebiet und Skigebiet bekannt ist. Hier findet man Kiefern-, Eichen und Steneichenwälder und eine reichhaltige Tierwelt vor. In den umliegenden Dörfern kann man ebenfalls Feriendomizile für ausgedehnte Wanderurlaube finden.