Bereits Plinius erwähnte in seinen Schriften das andalusische Tarifa, südlichste Stadt in Europa und in unmittelbarer Nähe zum afrikanischen Kontinent an der Costa de la Luz gelegen. Zu allen Zeiten war die strategisch wichtige Lage Anlass dafür, dass hier, an der Schnittstelle zwischen zwei Kontinenten, historische Ereignisse stattfanden.
Die kulturellen Zeugnisse vergangener Besiedlung finden sich vor allem außerhalb des Ortes. Der 60000 Jahre alte Neandertalschädel, der in einer Höhle auf dem Felsen von Gibraltar gefunden wurde, zeugt von der frühesten Besiedlung. Die Begründung der Stadt führt man auf die Phönizier und Römer zurück. Eine der ältesten römischen Siedlungen Spaniens kann man noch heute nahe Tarifa in Bolonia finden. Die verschiedenen Baustile geben Auskunft über die jüngere Geschichte, insbesondere die Herrschaft der Mauren, deren Spuren man besonders in der Altstadt von Tarifa wiederfindet. Man lebt inzwischen vorrangig vom Tourismus. Früher waren der Handel mit Afrika und der Fischfang die wirtschaftlichen Standbeine der Gegend.
Nicht jeder Urlauber kann gesundheitlich dem ständigen Wind trotzen. Starke Levante- und Ponientewinde sind prägend für die Gegend und bringen Scharen von Surfern hierher, die wichtige Wettkämpfe hier austragen. Außerdem wurden wegen eines EU-geförderten Großversuches im Hinterland des Ortes zahlreiche Windanlagen gebaut. Wegen der besonderen geografischen und kulturellen Bedingungen zieht es auch Besucher mit Wohnmobilen nach Tarifa und das Nachtleben, die herrlichen Strände und kulturellen Gegebenheiten machen es auch dem Rest der Menschheit schwer, einem Besuch zu widerstehen. Taucher, Wanderer, Reiter und Naturliebhaber finden in der Umgebung hinreichend Gelegenheit, ihren Interessen nachzugehen. Tagesausflüge nach Sevilla, Gibraltar, Marbella oder Malaga sowie nach Tanger im benachbarten Marokko machen den Aufenthalt hier besonders reizvoll. Zudem wird die Region von mehr als 200 Zugvogelarten als Durchzugsgebiet genutzt. Das Zusammentreffen von Mittelmeer und Atlantik verschafft der Gegend zudem ein einzigartiges Biotop, in dem verschiedene Walarten und Delfine beobachtet werden können.