Reise nach Teruel in Aragon

Die spanische Provinz Teruel in Aragon besitzt von allen spanischen Provinzen die geringste Bevölkerungsdichte. Traditionell lebte man hier vom Bergbau und der Landwirtschaft, aber nach den Umstrukturierungen der Neuzeit hat sich hier vieles verändert. Heute ist die einzige wichtige Industrie die Energieerzeugung. Um die Abwanderung zu stoppen, hat man neue landwirtschaftliche Programme installiert, bei denen andere Produktschwerpunkte die Produktion ankurbeln sollen. Produziert werden heute beispielsweise Speiseöl, Pfirsiche und Schinken. Zudem haben alte Handwerkskünste wie Textilkunst, Töpferei, Lederarbeiten, Holzspielzeugherstellung, Steinmetzarbeiten, Holzschnitzerei und Dreherei und insbesondere die Schmiedekunst hier noch Blütezeiten zu verzeichnen.

Der touristisch interessante Anziehungspunkt ist das iberische Gebirge im Osten der Provinz. Im Vordergrund der touristischen Nutzung stehen der Skilauf und alle Bergsportarten sowie der ländliche Erholungstourismus. Die Skistationen von Valdelinares und Javalambre liegen in einer interessanten Naturlandschaft von großer Schönheit. Die gleichnamige Hauptstadt der Provinz Teruel bietet 30000 Einwohnern Obdach. Sie wurde durch ihre Bauwerke aus der Zeit der muslimischen Besiedlung und die Keramikfliesen mit Ornamentik aus dem muslimischen Raum zum UNESCO Kunsterbe addiert. Weitere Besichtigungsziele sind die Kathedrale und der Turm des Heiligen Sankt Martin. In der Stadt Alcaniz kann man in den Ostertagen ein besonderes Spektakel erleben, denn der Ort ist Teil der s. genannten Trommelroute, der Ruta del Tambor. Am Karfreitag und Ostersamstag wird hier getrommelt, was das Zeug hält. In seiner Vergangenheit war der Ort einer der wichtigsten des aragonischen Königreiches und verzeichnet entsprechend noch zahlreiche Bauten von historischem Wert. Die alte Warenbörse und das Renaissance-Rathaus lohnen ebenso eine Besichtigung wie die Barockkirche oder die Burg der Calatrava-Ritter. Auch kulinarisch kann man hier besondere Leckereien kosten. Ein weiterer mittelalterlich anmutender Ort findet sich in Alabarracin am Fuße der iberischen Gebirgskette.Auch wenn die Provinz Teruel heute zu den am wenigsten bevölkerten Provinzen Spaniens gehört, hat die gleichnamige Provinzhauptstadt eine bewegte Geschichte zu bieten und folglich sind auch bauliche Spuren derselben erhalten. Die beeindruckenden Mudejarbauwerke aus Ziegeln samt ihrer Ausstattung mit kunstvollen Keramikfliesen (Azulejos) wurden nicht umsonst von der UNESCO in das Kunsterbe der Menschheit aufgenommen. Sie gelten als die herausragendsten Beispiele des Mudejarstils.

Geschichte in Teruel

Die einstigen arabischen Eroberer mussten sich trotz ihrer langen Siedlungszeit in dieser Gegend nach der Reconquista mit einer untergeordneten Rolle begnügen. Da sie aber geschickte Handwerker und Baumeister waren, entstanden christliche Bauten, in denen arabische Elemente mit christlicher Romantik und Gotik eine reizvolle Verbindung einging. Die Besichtigung der Kathedrale aus dem 12. Jahrhundert und der drei Türme der Kirchen San Pedro, San Salvador und San Martin gehören zum touristischen Pflichtprogramm. Die Türme gehörten einstmals zur alten Stadtbefestigung und bergen im Inneren verschiedene Säle. Man wandert staunend durch schmale Gassen der Altstadt, vorbei an Häusern mit Patios und Erkern im arabischen Stil. Romantiker erinnern sich an die Legende aus dem 13. Jahrhundert um die Liebenden Isabel de Segura und Diego de Marcillo, die zu Lebzeiten nicht zueinander finden durften. Man kann ihr Grab heute besichtigen, es wurde zum Pilgerort für die Liebenden.

Legenden ranken sich auch um andere Orte der Region. Die Landschaft um Teruel ist zwar eher karg, bietet aber immer wieder schöne Dörfer wie Calaceite, Miramble oder Valderrobres, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Weitere bedeutende Mudejarbauwerke finden sich bei Ausflügen nach Calatayud oder Daroca. In der Sierra de Albarracin kann man eine Festungsruine der arabischen Besetzer besichtigen, die immer noch imposant ist. Die Kathedrale und die Altstadt von Albarracin sind ebenfalls sehenswert.