Der Name Tindaya ist sowohl mit einem Berg als auch mit einem Dorf auf Fuerteventura verbunden. Der Berg galt unter den Einheimischen lange als heilig. Man findet ihn im damaligen örtlichen Brauchtum eingebunden und seine geologische Zusammensetzung unterscheidet ihn zudem von den Bergen der Umgebung. Felsmalereien und Fußabdrücke der ehemaligen Ureinwohner der Insel finden sich an seiner Spitze, wo einst ein Kultplatz war.
Die Besteigung des Berges lohnt auch heute noch, denn die Aussicht ist herrlich und man kann in der Ferne den Mount Teide sehen. Schwindelfrei muss man allerdings sein, denn der Anstieg ist steil. Der baskische Bildhauer Eduardo Chillada plante vor ein paar Jahren, als Kunstprojekt in diesen Berg einen höhlenartigen Raum mit Lichtschächten zu hauen, der alle Menschen daran erinnern sollte, dass sie Brüder sind. Damit rief er nicht nur Naturschützer auf den Plan, sondern auch das Naturschutzamt, denn der Tindaya steht als Naturdenkmal unter Schutz.
Als Touristenattraktion wäre das Projekt allerdings wohl spektakulär gewesen! Und das hätte der unscheinbare Ort in den Tomatenfeldern weiß Gott brauchen können! Hier sind derzeit nur die überraschend prachtvolle Kirche mit dem Barockaltar und einigen Gemälden und die Ringkampfarena erwähnenswert. Zwei verlassene Ferienanlagen zeugen davon, dass man einmal ganz andere Pläne für den Ort gehabt hatte. Kein Wunder, dass sich auch heute noch Befürworter für Chilladas Projekt finden.